Auf dem neuen Gebäude sollen sich künftig Wohnungen befinden. Foto: Caroline Holowiecki

Stuttgart-Heumaden soll einen größeren Rewe-Markt bekommen. Um die Nahversorgung zu sichern und neuen Wohnraum zu schaffen, soll der kleine Supermarkt an der Paprikastraße abgerissen und durch einen größeren ersetzt werden. Ein Überblick.

Heumaden - Die Planungen für Heumaden werden konkreter. Waren dem Bezirksbeirat bereits im Februar erste Ideen vorgestellt worden, wie man im Dreieck zwischen der Bockel-, der Paprika- und der Korianderstraße mehr Wohnraum schaffen und dem kleinen Rewe-Markt langfristig die Existenz sichern könnte, sind in der jüngsten Sitzung des Gremiums weiter ausgearbeitete Planungen vorgestellt worden.

Die Ausgangslage: Um auch zukünftig wirtschaftlich agieren zu können, will Rewe sich am Standort Paprikastraße schon lang vergrößern. 500 Quadratmeter Verkaufsfläche reichen nicht mehr aus, man hat bereits gedroht, den Standort aufzugeben, wenn sich keine Perspektiven auftun. Außerdem ist der Flachbau wenig ansehnlich.

Obendrauf ist Platz für Wohnungen

Das Gebäude soll komplett abgerissen und durch ein neues ersetzt werden. Vorgesehen ist ein Markt mit etwa 700 Quadratmeter Fläche, in zwei Vollgeschossen plus einem Staffelgeschoss obendrauf sollen zwölf Wohnungen auf 1400 Quadratmetern entstehen, erklärte Susanne Frucht vom Stadtplanungsamt. „Es wird auch geförderte Wohnungen geben“, betonte sie.

Das Dach soll aus ökologischen und ästhetischen Gründen begrünt werden. Während die Bewohner und auch einige Markt-Mitarbeiter in einer Tiefgarage parken sollen, sollen für Rewe-Kunden neun öffentliche Parkplätze rund ums Gebäude ausgewiesen werden. Der Bezirksbeirat hatte dies bereits im Februar angeregt. Um das alles zu realisieren, muss zunächst der Bebauungsplan geändert werden. Im Ausschuss für Umwelt und Technik (UTA) ist das Thema bereits vorberaten worden, am 19. Dezember soll das Verfahren endgültig eingeleitet werden.

Der Supermarkt soll unbedingt gehalten werden

Den Bezirksbeirat hat die Stadtverwaltung jedenfalls überzeugt. „Es gibt relativ wenig, was gegen die Planungen sprechen dürfte“, resümierte Philipp Kordowich (CDU) im Sinne aller, denn den Markt wollen die Räte unbedingt halten, und auch an einer Aufwertung der Ecke und neuem Wohnraum sind alle interessiert. Diskutiert wurde lediglich übers Thema Parken.

Während Jürgen Frick (Grüne) bei der Sitzung in den Raum stellte, ob neun öffentliche Parkplätze überhaupt reichen, wollte Manfred Riesle (SÖS/Linke-plus) lieber auf einen, der sehr nah am Zebrastreifen liegen soll, verzichten, um eine Gefahr für Fußgänger auszuschließen. Ulrich Storz (SPD) befürchtet die Zunahme des Parksuchverkehrs, und Knut Krüger (FDP) regte an, eine Elektroladesäule aufzustellen.

Der weitere Zeitplan: Stimmt der UTA am 19. Dezember zu – wovon auszugehen ist –, beginnt im Januar eine erste öffentliche Beteiligung samt Auslegung der Pläne, unter anderem im Bezirksrathaus. Ein Erörterungstermin ist für den 31. Januar angesetzt. Beginn: 18 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in der Schwendestraße. In etwa zwei Jahren, so Susanne Frucht, könnte der Bau starten.