Die meisten Drogenopfer sterben an langjährigem Heroinkonsum Foto: dpa

Die Polizei hat das erste Stuttgarter Drogenopfer des Jahres 2014 gemeldet. Ein 35 Jahre alter Mann wurde am Montag tot in einer Wohnung aufgefunden.

Die Polizei hat das erste Stuttgarter Drogenopfer des Jahres 2014 gemeldet. Ein 35 Jahre alter Mann wurde am Montag tot in einer Wohnung aufgefunden.

Stuttgart - Die Landeshauptstadt beklagt sein erstes Drogenopfer des Jahres 2014. Ein 35 Jahre alter Mann ist laut Polizei wohl bereits am Montag seiner Sucht erlegen. „Ein Bekannter hat ihn in der eigenen Wohnung im Stadtteil Hausen tot aufgefunden“, sagte dazu Polizeisprecher René Marek.

Der Mann hat sich demnach kurz vor seinem Tod mit einer Spritze eine Flüssigkeit verabreicht, ist also offenbar an einer Überdosis gestorben. Gefunden wurde er am Montag gegen 17 Uhr, die Spritze lag noch neben der Leiche. Der 35-Jährige war im Zusammenhang mit Drogen polizeibekannt. „Es hat in der Vergangenheit Anzeigen gegen ihn gegeben“, so Polizeisprecher Marek. Die genaue Todesursache sei noch nicht geklärt. Eine von der Staatsanwaltschaft angeordnete chemisch-toxikologische Untersuchung soll Klarheit bringen.

Der erste Eintrag in die Statistik der Drogenopfer erfolgt 2014 damit früher als im vorigen Jahr. Damals wurde das erste Opfer am 8. Februar in einem Hotelzimmer in Stuttgart-Bad Cannstatt entdeckt. Insgesamt wurden in Stuttgart 2013 (wie auch 2012) zwölf Personen Opfer ihrer Sucht, 2011 lag die Zahl bei sieben, 2010 starben 17 Menschen infolge übermäßigen Drogenkonsums.

Stuttgart war laut baden-württembergischem Innenministerium 2013 die Stadt mit den meisten Drogentoten im Land, gefolgt von Ludwigsburg und Freiburg mit jeweils zehn Opfern. Insgesamt wurden im Land mit 118 Drogentoten so wenig Opfer gezählt wie seit 1989 nicht mehr. Damals lag die Zahl 123. Häufigste Todesursache: langjähriger Heroinkonsum oft in Verbindung mit anderen Rauschmitteln, Alkohol oder Medikamenten. „Bei Designerdrogen wurden 2013 zwar keine Todesopfer registriert“, so Innenminister Reinhold Gall (SPD), es sei aber „von einem erheblichen Dunkelfeld auszugehen“. Erstmals seien keine Kinder und Jugendlichen unter den Rauschgifttoten.

Wirksamstes Mittel gegen den Einstieg in die Drogenkarriere ist laut Gall frühzeitige Vorsorge in Elternhaus und Schule. Infos dazu gibt unter praevention@polizei.bwl.de per E-Mail oder im Internet unter www.polizei-bw.de