Auf dem Württemberg liegen Königin Katharina und König Wilhelm von Württemberg begraben. Foto: dpa

Das Mausoleum auf dem Württemberg unterbricht seine Winterpause und öffnet außerplanmäßig. Am Sonntag kann die Grabkapelle besucht werden.

Stuttgart - Die Grabkapelle auf dem Württemberg bei Stuttgart öffnet unplanmäßig an diesem Sonntag (24. Februar). Die Winterpause werde unterbrochen wegen der frühlingshaften Temperaturen, die viele Spaziergänger auf die Wanderwege zwischen den Weinbergen rund um das Mausoleum lockten, teilte Kapellenverwalterin Christiane Grau am Mittwoch in Stuttgart mit. Von 12 bis 16 Uhr sei das königliche Mausoleum zu besichtigen, in dessen Gruft die Sarkophage von Königin Katharina (1788-1819) und König Wilhelm von Württemberg (1781-1864) aufgebahrt sind. Berühmt ist die Aussicht ins Neckartal von der breiten Freitreppe vor der Kapelle.

Katharina starb an einer Infektion

Das Monument fasziniere viele Besucher mit seiner romantischen Geschichte, erläuterte Grau. Der württembergische König Wilhelm I. ließ die Ruine der Stammburg der Württemberger abreißen und auf dem Hügel die Kapelle als Mausoleum für seine früh verstorbene Frau, die russische Großfürstin Katharina Pawlowna, errichten. Den Spruch „Die Liebe höret nimmer auf“ ließ er über das Portal meißeln.

Was der Spruch nicht verrät ist, dass die wegen ihrer Tatkraft in Notzeiten beim Volk sehr beliebte Königin an den Folgen einer Infektion starb. Die hatte sie sich zugezogen, als sie im Januar 1819 in einem dünnen Kleid ihrem Ehemann und dessen italienischer Geliebter von Stuttgart aus in das Königliche Privatgestüt Scharnhausen auf den Fildern nachfuhr, um ihn in flagranti zu stellen.