Stuttgart ist beliebt und hat 2015 die Marke von 600.000 Einwohner überschritten. Foto: dpa

In der Landeshauptstadt lebten Ende 2015 deutlich mehr Einwohner als im Vorjahr. Das lag vor allem an Zuzügen aus dem Ausland und an einem Geburtenüberschuss.

Stuttgart - Im Oktober 2015 hat die Landeshauptstadt die Marke von 600.000 Einwohner überschritten, „zum Jahresende waren exakt 602.304 Einwohner mit Hauptwohnung gemeldet“, sagt Thomas Schwarz, Leiter des Statistikamtes. Damit hat die Einwohnerzahl den höchsten Stand seit Mitte der 1970er-Jahre erreicht.

Wichtigste Ursache für den rasanten Anstieg ist erneut der Wanderungsgewinn, also mehr Zu- als Wegzüge. Seit 2009 betrug das Saldo allein dadurch plus 38.000 Menschen. 2015 lag er bei plus 8750 (2014: 5995), denn die Zahl der Zuzüge nahm von 54.511 auf 59.709 zu.

Mehr als 22.000 Menschen zogen direkt aus dem Ausland hierher, fast doppelt so viele wie in umgekehrt. Der Wanderungsgewinn: 10.600 Menschen. Nicht berücksichtigt sind dabei Flüchtlinge, die über Landeserstaufnahmestellen kamen, sie werden als deren aus dem Inland gezählt.

Ausländeranteil steigt auf 24,6 Prozent

Unter den Ausländern bildeten Rumänen, Kroaten (je rund 2800) und Inder (2700 Personen) die größten Zuzugsgruppen. Je mehr als 1700 Italiener und Syrer kamen außerdem nach Stuttgart. Die positiven Salden aus den einzelnen Ländern: Syrien 1578, Kroatien 1307, Irak 657, Indien 562, Afghanistan 460, Bulgarien 443, Rumänien 441, Albanien 419, Italien 412. Die Zahl der Ausländer stieg von 139.865 auf 148 421 (24,6 Prozent, 2014: 23,6). 3051 wechselten zur deutschen Staatsangehörigkeit.

Auch die Abwanderung ins Umland erreichte einen Rekordwert. In die Region Stuttgart zogen 15.700 Menschen (2014: 14.800), das brachte mit minus 4400 den höchsten regionalen Wanderungsverlust seit 1994.

Aus dem übrigen Regionen des Landes kamen 6000 Menschen mehr als dorthin zogen, aus anderen Bundesländern wie im Vorjahr nur knapp 900 Personen mehr. Entgegen dem landesweiten Trend gab es auch mehr Geburten als Sterbefälle, und zwar 656 mehr (2014: 914). Insgesamt wurden 6306 Kinder geboren, so viele wie seit 1972 nicht mehr und 61 mehr als 2014. Die Zahl der Sterbefälle lag mit 5650 etwas über dem Vorjahresniveau von 5331.