Bereits am dritten Tag protestieren Asylbewerber aus dem Main-Tauber-Kreis in Stuttgart für eine bessere Behandlung. Die Flüchtlinge, die unter anderem aus Afghanistan, Pakistan und dem Irak kommen, campieren seit Mittwoch nahe der Königstraße. Foto: dpa

Bereits am dritten Tag protestieren Asylbewerber aus dem Main-Tauber-Kreis in Stuttgart für eine bessere Behandlung. Die Flüchtlinge, die unter anderem aus Afghanistan, Pakistan und dem Irak kommen, campieren seit Mittwoch nahe der Königstraße.

Stuttgart - Bereits am dritten Tag protestieren Asylbewerber aus dem Main-Tauber-Kreis in Stuttgart für eine bessere Behandlung. Die Flüchtlinge, die unter anderem aus Afghanistan, Pakistan und dem Irak kommen, campieren seit Mittwoch nahe der Haupteinkaufsstraße in der Landeshauptstadt. Sie wollen auf die aus ihrer Sicht schlechte Unterbringung aufmerksam machen und fordern Geld- statt Sachleistungen, wie es sie auch in anderen Landkreisen gibt. In einer Erklärung gaben die Flüchtlinge an, seit acht Monaten beim Landratsamt gegen ihre Unterbringung zu protestieren. Dort gehe man aber nicht auf ihre Forderungen ein.

Elisabeth Krug vom Landratsamt Main-Tauber-Kreis bezeichnet die Anschuldigungen der Asylbewerber als unzutreffend. „Wir erfüllen alle Anforderungen des Gesetztes“, so Krug. Die von den Asylbewerbern geforderten Bargeld- statt Sachleistungen seien nur in „atypischen Fällen“ vorgesehen. Außerdem suche die Verwaltung immer wieder den Kontakt zu den Flüchtlingen und würde deren Anliegen sehr ernst nehmen. Erst am Donnerstag (18. Juli) hätte ein neuer, von den Asylbewerbern gewünschter Sprachkurs begonnen. Auch der Shop, der die Asylbewerber mit Lebensmitteln versorgt, hätte sein Angebot auf Anregung der Flüchtlinge hin geändert.

Am kommenden Donnerstag will sich das Integrationsministerium vor Ort einen Eindruck verschaffen. Der zuständige Abteilungsleiter werde in den Main-Tauber-Kreis fahren, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag in Stuttgart.

Die Demonstranten wollen vor dem Ministerium in Stuttgart ausharren, bis auf ihre Forderungen eingegangen wird. Nach Auskunft des Ordnungsamts gibt es keine Pläne, die Demonstration aufzulösen oder zu verlegen. Notfalls wollen die Demonstranten in den Hungerstreik gehen. Ihr Sprecher betonte aber, dass der Protest auf jeden Fall friedlich bleiben soll.