Die Stadt will die Fahrbahnbereich vor der Kita Stuttgarter Straße 3 umgestalten und teilweise neu pflastern. Foto: Archiv Georg Friedel

Die östliche Stuttgarter Straße in Feuerbach soll zwischen der Tunnelstraße und der Stadtbahntrasse umgebaut werden. Kosten: 714 000 Euro. Baubeginn könnte im Oktober sein.

Feuerbach - Die Stadt will bald die Umgestaltung der östlichen Stuttgarter Straße zwischen Tunnelstraße und Stadtbahntrasse in Angriff nehmen. Wenn der Ausschuss für Umwelt und Technik (UTA) des Gemeinderats zustimme, sagt Thomas Hoffmann vom städtischen Tiefbauamt, „können wir mit der Baumaßnahme im Oktober beginnen“. Nach der aktuellen Kostenberechnung beläuft sich der Umbau des Straßenabschnitts auf 714 000 Euro.

Vor einigen Jahren wurde das Sanierungsgebiet Feuerbach 7 – Wiener Platz – festgelegt. Grundlage der Umgestaltung bilde der Bebauungsplan Tunnelstraße. Er sei im Jahr 2013 in Kraft getreten, sagt Hoffmann. Dieser sieht in diesem Abschnitt der Stuttgarter Straße einen verkehrsberuhigten Bereich vor. Vor der Kindertagesstätte an der Stuttgarter Straße 3 sollen zehn Stellplätze geschaffen werden. Das Haus befindet auf einem Grundstück zwischen der Tunnel- und Stuttgarter Straße ganz in der Nähe des Bahnhofs Feuerbach. In dem Gebäude sind neben der besagten städtischen Kindertagesstätte auch die Fachberatungsstelle des Vereins Wildwasser, der Frauen in Not Hilfe anbietet, und ein betreutes Wohnprojekt der Caritas untergebracht. Vor dem Haus soll es drei neue Baumstandorte geben. Am östlichen Ende der Sackgasse Richtung Stadtbahntrasse soll eine neue Wendefläche entstehen. Diese werde etwas in Richtung Bahnhof verschoben, sagt Hoffmann. Der Mittelteil der Straße bekomme eine Pflasterung und bilde damit die Fortsetzung der Verbindung von der Oswald-Hesse-Straße über die Tunnelstraße bis an die Stuttgarter Straße beim Bahnhof. Der Mittelteil der Straße soll damit das Bindeglied zum Park zwischen Stadtbahngleisen, Kremser Straße und Stuttgarter Straße bilden. Statt der bisher insgesamt 24 Stellplätze wird es in Zukunft in dem verkehrsberuhigten Bereich noch sechs öffentliche Stellplätze und zehn Parkplätze vor der Kita geben. Die Sprecher von CDU, FDP und AfD im Bezirksbeirat kritisierten die Pläne. CDU-Sprecher Dirk Teichmann zeigte sich überrascht. Er höre zum ersten Mal von einer solchen Veränderung. Ob der künftige Bereich auch eine Einheit zum späteren Wiener Platz und dem Quartier am Schoch-Areal bilde, hakte er nach. Und wie sei man dazu gekommen, statt der 24 nur noch sechs öffentliche Parkplätze vorzusehen, fragte Teichmann.

Öffentliche Stellplätze fallen weg

AfD-Bezirksbeirat Kai-Philip Goller rechnete vor: „Den Anwohnern werden 18 Stellplätze weggenommen.“ Er wollte wissen, ob zumindest außerhalb der Kita-Öffnungszeiten die dortigen Stellplätze von den Anwohnern genutzt werden können. FDP-Sprecherin Gabriele Heise plädierte für die Freigabe der Plätze nach Betriebsschluss. Zudem war sie überrascht über die Höhe der Kosten: „Das ist verdammt viel Geld für verdammt wenig Fläche“, sagte FDP-Bezirksbeirätin Gabriele Heise.

Hoffmann nannte als Grund für die höheren Kosten, dass bei den Baumaßnahmen und der Entfernung des Straßenbelages erhebliche Kosten durch kontaminiertes Material anfallen werden. „Wir müssen das als Sondermüll entsorgen.“ Allerdings stünden die notwendigen Finanzmittel nun bereit. Einige Zeit sei das Projekt in der Schublade verschwunden, weil die Kosten nicht gedeckt gewesen seien. Im Doppelhaushalt seien ergänzende Mittel in Höhe von 365 000 Euro bereitgestellt worden: „Nun stehen die Finanzmittel bereit, es gibt keinen Grund es hinauszuschieben.“ Grünen-Sprecher Reiner Götz meinte, mit den Plänen könne er leben, ein einheitlicher Platzcharakter von der Kita bis zum Schoch-Areal beim Bahnhof und Wiener Platz sei zwar wünschenswert, aber dafür müsse man mit der Umsetzung der Maßnahmen möglicherweise bis zum „Sankt-Nimmerleinstag“ warten. Der jetzige Plan sei ein Kompromiss.

Auch SPD-Sprecher Martin Härer bemängelte die fehlende Anbindung zum Bahnhof. Im Übrigen könne man auf dem Plan keine Details erkennen. „Der gezeigte Plan ist völlig unzureichend“, sagte Härer und meinte damit auch die Darstellung. SPD-Stadträtin Suse Kletzin wandte ein, dass es auf der anderen Seite der Tunnelstraße eine Tiefgarage gebe, wo geparkt werden könne. Im Übrigen werde der Bereich so umgestaltet, dass er auch für Feste genutzt werden könne. Am Ende stimmte das Gremium bei sieben Ja-, fünf Neinstimmen und zwei Enthaltungen der Umgestaltung des Straßenabschnitts zu.