Vom Hallenbad sind derzeit nur noch Beton und Stahlträger sichtbar. Foto: Georg Friedel

Die Sanierung der denkmalgeschützten Schwimmhalle an der Wiener Straße hat Ende Januar begonnen. Die Kosten belaufen sich auf rund 12,5 Millionen Euro. Die Glaskunst von HAP Grieshaber wird mit Hilfe eines speziellen Verfahrens restauriert.

Feuerbach - Eigentlich hätten die Bauarbeiter bereits im August des vergangenen Jahres anrücken und mit der Sanierung des Feuerbaches Hallenbads beginnen sollen. „Doch dann verzögerte sich der Beginn“, sagt Detlef Szlamma, der technische Leiter der Bäderbetriebe Stuttgart. Wie bereits berichtet, musste die Stadt die Ausschreibung für die Arbeiten wiederholen. Inzwischen sind die Sanierungsarbeiten allerdings in vollem Gange. Die Schwimmhalle an der Wiener Straße 53 wird zurzeit für rund 12,5 Millionen Euro von Grund auf saniert. Das Bauwerk mit der schwungvollen Hängedachkonstruktion wurde 1964 nach den Plänen des Architekten Manfred Lehmbruck gebaut und steht unter Denkmalschutz.

Das Gebäude besteht nur noch aus einem Skelett aus Stahl und Beton

Momentan ist das Gebäude bei der Louis-Leitz-Schule komplett eingerüstet und gleicht einem Skelett aus Stahl und Beton. Die meisten Fensterscheiben der großflächigen Glasfassaden sind bereits entfernt. Lediglich die blauen Träger aus Stahl, das geschwungene Betondach und der Sockel des Gebäudes sind geblieben, der Rest der Halle ist schon weitgehend zurückgebaut.

Bezirksvorsteherin Andrea Klöber verlas in der März-Sitzung des Bezirksbeirats eine Stellungnahme der Bäderbetriebe, in der der genaue Ablauf der geänderten Bauarbeiten und der Zeitplan detailliert aufgelistet und erläutert wird. Derzeit werden die Schadstoffe im und am Gebäude beseitigt. Denn giftige Baustoffe – etwa asbesthaltiger Fensterkitt und Kleber – seien in älteren Gebäuden wie diesem häufig verwendet worden, erläutert Szlamma. Auch viele der damals verwendete Dämmmaterialien wie für die Warmwasserrohrleitungen seien schadstoffbelastet. Bis Juli dieses Jahres werde die Schadstoffsanierung des Gebäudes noch dauern, schätzt der technische Leiter der Bäderbetriebe.

Die Scheiben sind angelaufen und durch Glaskorrosion beschädigt

Aufwendig werden auch die Restaurierungsarbeiten der Glaskunstwerke in dem denkmalgeschützten Gebäude. Die Hallenbadfassade des Schwimmbads Feuerbach besteht aus einer Doppelverglasung. „Die Scheiben der Halle sind durch Glaskorrosion stark beschädigt“, sagt Szlamma. Davon betroffen sind auch die Innenflächen der Innenscheiben, die der Reutlinger Künstler HAP Grieshaber Ende der 1950er und Anfang der 1960er speziell für das Feuerbacher Hallenbad gestaltet hat.

Die Glaskunstwerke sollen von Juli bis November diesen Jahres von Fachleuten in einem speziellen Verfahren restauriert werden, damit die Malereien wieder neu erstrahlen. Zudem ist geplant, bis November 2017 den ebenfalls angegriffenen Beton des Gebäudes zu sanieren. Anschließend wird das Dach abgedichtet und die Scheiben der Glasfassaden werden wieder eingesetzt.

Bis August 2018 sollen dann die Sanitäranlagen, die Heizung, die Lüftungsanlagen, der Strom sowie die Badewassertechnik erneuert werden. Anschließend ist vorgesehen, die Becken und Nassbereiche abzudichten, sowie die Arbeiten an Umkleiden, Garderobenschränken und Fliesen abzuschließen. Der technische Leiter der Bäderbetriebe geht davon aus, dass das Hallenbad Feuerbach voraussichtlich im Februar 2019 wieder eröffnet werden kann.