Outdoor-Fitness heißt der neue Trend. Auch im Wilhelm-Braun-Sportpark gibt es neuerdings Geräte, die auf dem Gelände neben dem Vitadrom installiert wurden. Foto: Georg Friedel

Die Verantwortlichen der Sportvereinigung Feuerbach haben für den Wilhelm-Braun-Sportpark neue Nutzungsideen entwickelt. Ein wichtiges Ziel ist, den Sportpark mehr als bisher für die Allgemeinheit zu öffnen und dort Bewegungsangebote im Freien zu schaffen.

Feuerbach - Dimitri Müller trainiert seit kurzem öfters im Wilhelm-Braun-Sportpark. Früher stählte der 38-Jährige seine Muskeln im sogenannten Calisthenics-Park an der Rotweganlage in Zuffenhausen-Rot. Aber seit die Sportvereinigung Feuerbach neuerdings im Wilhelm-Braun-Sportpark gleich neben dem Fitness- und Gesundheitszentrum Vitadrom am Triebweg einen kleinen Fitness-Parcours und Sportpark im Freien aufgebaut hat, übt er lieber dort. Schließlich wohnt er auch in der Nähe. Bei den Trainingszeiten ist der Familienvater völlig flexibel, außerdem ist er an der frischen Luft und es kostet nichts. Zwei- bis dreimal die Woche eine gute halbe Stunde Training genüge schon, um sich fit zu halten, meint er. „So bleibt man gesund“, lautet sein Fitness-Credo. Vom Klimmzug, Liegestützen übers Hangeln bis hin zum Klettern im Spinnennetz, Beinheben, Kniebeugen, Rudern und weiteren Übungen kann hier praktisch die Muskulatur des gesamten Körpers an einem Gerät trainiert und aktiviert werden.

Auch Flüchtlinge sollen von dem neuen Angebot profitieren

Seit dem vergangenen Herbst steht vor dem Vitadrom die neue Anlage „Synrgy“. Sie konnte von den Sportvg-Verantwortlichen mit Hilfe von Spenden von Bosch-Mitarbeitern und der Firma Primavera finanziert werden. „Dort werden wir auch für die Geflüchteten, die in Feuerbacher Unterkünften leben, Bewegungsangebote machen“, sagt Rolf Schneider. Der Präsident der Sportvg Feuerbach berichtet darüber hinaus, dass über Ostern weitere Geräte auf der Fußball-Wiese zwischen dem Sportvereinszentrum Vitadrom und dem Biergarten der Vereinsgaststätte Föhrich aufgestellt wurden: Zwei Slacklinegeräte mit einem elastischen Gurtband zum Balancieren stehen dort inzwischen für Freizeitaktivitäten bereit, außerdem wurden zwei Tischtennisplatten aufgestellt und ein kleiner Parcours zum Üben des Gleichgewichtssinns installiert. Darüber hinaus können nun auch auf dem Asphalt-Kleinspielfeld unterhalb der Hugo-Kunzi-Halle sogenannte Pump-Track-Fans auf einem kleinen Fahrrad-Parcours trainieren. „Die ganzen Gerätschaften standen einige Zeit auf dem Wasen und waren zuletzt dort eingelagert. Wir haben sie nun von der Stadt Stuttgart als Dauerleihgabe kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen und bei uns im Sportpark aufgestellt“, erklärt der Sportvg-Präsident. „Wir haben den Eindruck, dass die Geräte schon nach kurzer Zeit gut angenommen werden und vor allem auch von Kindern und Jugendlichen kontinuierlich genutzt werden“, sagt Schneider. Oft würden die Kinder dort spielen, solange die Eltern im Biergarten des Föhrich etwas essen oder trinken.

Ein Vorgeschmack auf künftige Entwicklungen

Der neu installierte kleine Bewegungspark im Freien soll aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf künftige Entwicklungen sein, die die Verantwortlichen der Sportvg im gesamten Wilhelm-Braun-Sportpark in den kommenden Jahren anstoßen wollen: „Wir haben einen Masterplan entwickelt und ein wichtiger Teil dieses Planes ist, den Wilhelm-Braun-Sportpark mehr für die Bevölkerung zu öffnen und dort generationenübergreifende Bewegungsmöglichkeiten im Freien zu schaffen und anzubieten“, betont Schneider. Angedacht ist auch den bisherigen Fußweg zwischen der Bowling-Arena Am Sportpark 9 und der Sportvg-Geschäftsstelle zu erweitern und zu einer Art öffentlich nutzbaren Sportboulevard mit Boulebahn und Aufenthaltsbereichen auszubauen. Eine weitere Idee ist, eine öffentliche und abends beleuchtete Laufstrecke auf den Wegen rund um den Sportpark zu schaffen. Dort könnten dann vor allem auch im Winter Freizeitjogger die eine oder andere Trainingsrunde absolvieren. Eine Bogensportanlage könnte auf dem ehemaligen Werferplatz eingerichtet werden. Denn dort, wo früher die Sportvg-Leichtathleten Diskus-, Hammer- oder Speerwurf trainierten, passiert heute so gut wie nichts mehr: „Deshalb haben wir uns als Idee überlegt, dort einen Bogenschießplatz einzurichten. Das würde die Rasenfläche nahe der B 295 durchaus hergeben“, sagt Schneider.

Erweiterungsbau für das Vitadrom geplant

Konkreter sind die Pläne schon für das kleine Fußballfeld beim Vitadrom am Triebweg. Eine Boulebahn, Beachvolleyballfelder, ein Street-Basketball-Feld, ein Spielplatz für die Kinder und Zonen für Yoga und Gymnastik im Freien sind bereits in der Planung, die Finanzierung muss allerdings noch geklärt und gesichert werden. Gleichzeitig soll zwischen dem Vitadrom und der Föhrich-Gaststätte auf der dortigen Grünfläche ein Erweiterungsbau für Angebote aus dem Vereins- und Vitadrom-Bereich entstehen. Ziel der Sportvg-Verantwortlichen ist es, dieses Projekt im kommenden Doppelhaushalt zu platzieren. Fest steht für den Sportvg-Präsident vor allem eines: „Wir wollen den Wilhelm-Braun-Sportpark mehr öffnen und mehr Aufenthaltsqualität schaffen.“ Gleichzeitig betont er: „Das ist ja einer unserer großen Standortvorteile: Wir liegen am Stadtrand mitten im Grünen und sind trotzdem verkehrstechnisch mit zwei Stadtbahnlinien, der Haltestelle Sportpark und der B 295 bestens erreichbar.“ Diesen Standortvorteil gelte es in Zukunft zu nutzen, meint Schneider. Auch die bestehenden Kooperationen mit den benachbarten Vereinen und dem Jugendtreff sollen unter diesem Aspekt weiter ausgebaut werden.