Die Mooswand entlang der Cannstatter Straße wurde abgebaut. Nun finden noch Vergleichsmessungen statt (Archivbild). Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Mooswand in Stuttgart ist nach etwas mehr als einem Jahr wieder abgebaut worden. Wie wirksam der Großversuch tatsächlich war, wird allerdings erst im Sommer feststehen.

Stuttgart - Deutschlands erste Mooswand gegen den gesundheitsschädlichen Feinstaub ist am Montag in Stuttgart abgebaut worden. Wie wirksam der Großversuch tatsächlich war, wird jedoch erst im Sommer feststehen, wie die Stadt mitteilte. Messungen ohne Moos sollen demnach klären, ob die Landpflanze nicht nur im Labor, sondern auch im realen Einsatz fähig ist, Feinstaub-Partikel aus der Luft zu filtern. Von Mai bis Juni wird daher an gleicher Stelle - unweit von Deutschlands schmutzigster Straßenkreuzung - ohne Moos gemessen.

Moos soll in der Lage sein, Teile des Feinstaubs festzuhalten und andere Teile sogar in Pflanzenmasse umzuwandeln. Im Juli wird auch das hundert Meter lange und drei Meter hohe Metallgerüst abgebaut, an dem die Moosmatten befestigt waren. Das sei von Anfang an so geplant gewesen, hieß es, und kein Hinweis auf die Wirksamkeit.

Ergebnisse zur Wirksamkeit im Sommer

Da das Moos festgetackert war, werde es verbrannt, sagte ein Sprecher. Die Moosmatten, die auf dem Boden vor der Wand lagen, können demnach kompostiert oder weiterverwendet werden. Ergebnisse zur Wirksamkeit sollen im Sommer vorliegen.

Fast 560 000 Euro lassen sich Stadt und Land die Erforschung kosten. Einmal musste ein Drittel des Mooses ausgetauscht werden, weil es abgestorben war. Erste Erkenntnisse: Die Bewässerung ist schwerer als gedacht. Zum einen vertragen die Moose nur entkalktes Wasser, zum anderen verwirbelt der Verkehr das Wasser stark, das eigentlich auf das Moos tropfen sollte.