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Mehrere Zehntausend Euro Beute: Offenbar sind osteuropäische Einbrecherbanden in Stuttgart unterwegs.

Stuttgart- Sie nehmen Einfamilienhäuser in den besten Wohnlagen ins Visier - und haben bereits Beute im Wert von mehreren Zehntausend Euro gemacht: Offenbar sind osteuropäische Einbrecherbanden gezielt in der Landeshauptstadt unterwegs.

Die Halbhöhenlage hat es den Einbruchprofis besonders angetan. Schwachstellen werden gnadenlos ausgenutzt - vor allem jetzt, wenn bei heißen Temperaturen Fenster und Balkontüren zum Lüften gekippt sind. So auch im Fall eines Geschäftsmanns, dessen Einfamilienhaus an der Straße Am Bismarckturm im Stuttgarter Norden am Sonntag zwischen 10.30 und 15.15 Uhr verlassen war. Die Täter hebelten eine gekippte Terrassentür auf und durchsuchten alle Räume. In einer Schatulle fanden sie Ohrringe, Halsketten und Armbänder im Wert von mehreren Zehntausend Euro. "Der Einbruch dürfte in Zusammenhang mit weiteren Taten in Stuttgart stehen", bestätigt Polizeisprecher Sven Schüler.

Das Haus eines Arztes an der Hasenbergsteige bekam bereits am Samstag ungebetenen Besuch. Zuvor hatten die Eindringlinge ein Kellerfenster aufgehebelt und die Scheiben der Terrassentür zertrümmert. Viel Stehlenswertes fanden sie allerdings nicht - einzig aus einer Schublade verschwand eine Geldbörse mit ausländischem Geld.

"Profis haben da überhaupt keine Mühe"

Ebenfalls in diese Reihe passt der Einbruch in die Villa eines Immobilienmaklers am Kräherwald am Samstag. Die Täter waren durch ein gekipptes Fenster im 1. Stock in das Haus gelangt. "Für Täter ist es kein Problem, auch in oberen Geschossen in die Wohnung zu kommen", warnt Schüler. Gekippte Fenster und Türen seien für Einbrecherbanden grundsätzlich kein Hindernis: "Profis haben da überhaupt keine Mühe." Die Täter durchsuchten anschließend systematisch die Räume und knackten mit einem mitgebrachten Trennschleifer den Stahlschrank, in dem wertvoller Schmuck und Bargeld deponiert waren.

Ein weiterer Einbruch am Wochenende in ein Haus an der Gänsheidestraße im Stuttgarter Osten scheint indes nicht zu dieser Serie zu gehören. Dort war eine Terrassentür aufgehebelt worden, doch vertrieb eine Alarmanlage die Täter.

Wie dreist Einbrecher angesichts geöffneter Fenster sind, zeigte sich übrigens in der Nacht zum Sonntag in Schorndorf. Einer kletterte ins Hochparterre - und flüchtete, als der 91-jährige Wohnungsinhaber im Schein der Taschenlampe wach wurde.