Fünf Männer können nach der Entführung eines PKK-Mitglieds verhaftet werden. Frankreich liefert einen Täter aus (Symbolbild). Foto: dpa

Ein ehemaliges PKK-Mitglied wird von fünf Männern in Stuttgart entführt und in einer Gaststätte verhört und geschlagen. Fünf Tatverdächtige sitzen nun in Haft. Frankreich liefert einen von ihnen aus.

Karlsruhe - Im Fall der Entführung eines früheren Mitglieds der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat die Bundesanwaltschaft einen fünften Tatverdächtigen in Haft genommen.

Frankreich habe einen 31 Jahre alten türkischen Staatsangehörigen ausgeliefert, der sich im Nachbarland seit Mitte Juli in Auslieferungshaft befunden habe, teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstag in Karlsruhe mit. Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs habe Özkan T. bereits den Haftbefehl eröffnet und den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet.

T. soll mit den bereits seit Juni in Haft sitzenden anderen vier Männern beschlossen haben, das ehemalige PKK-Mitglied zu entführen und unter Androhung seiner Tötung zur Weiterarbeit für die Organisation zu zwingen. Dazu wurde der Mann im April unter einen Vorwand zu einem abgelegenen Ort bei Stuttgart gelockt und gewaltsam in ein Auto gezogen.

In einer Gaststätte im Landkreis Göppingen soll das Opfer stundenlang „verhört“, wiederholt geschlagen, mit dem Tod bedroht und beraubt worden sein. Schließlich wurde der Mann an einem anderen Ort abgesetzt. Dem als Mittäter beschuldigten T. wirft die Bundesanwaltschaft wie den anderen Beschuldigten Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung, Freiheitsberaubung, gefährliche Körperverletzung und versuchte Nötigung vor.