Die Informationsstelen am Schlossplatz sind defekt. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Der erst kürzlich auf dem Schlossplatz installierte Wegweiser muss wegen einer Störung nach zwei Tagen wieder abgeschaltet werden.

Vor einer Woche hat Oberbürgermeister Frank Nopper den weltweit ersten smarten Wegweiser auf dem Stuttgarter Schlossplatz präsentiert. Eigentlich sollten auf den Anzeigen Veranstaltungstipps zu lesen sein und um 360 Grad bewegbare Pfeile in die Richtung der Kulturstätten weisen. Doch wer an diesem Freitag beim Vorbeigehen auf die Stelen blickte, konnte dort nur die Worte „Willkommen in Stuttgart“ lesen.

Wegweiser nach zwei Tagen defekt

Wegen einer technischen Störung musste der Wegweiser zwei Tage nach der Einweihung wieder außer Betrieb genommen werden. Die Firma Funkwerk Systems, die von Stuttgart-Marketing mit der Umsetzung des Prototyps beauftragt worden war, geht davon aus, dass das Zusammenspiel zwischen Motor und Software die Ursache für die Störung ist. „Aufgrund von Lieferschwierigkeiten waren wir mit der Herstellung der Stelen in Verzug und mussten die interne Testphase erheblich verkürzen“, sagt Mitarbeiter Johann Leuthoff. Bei solch einem komplexen System komme es immer wieder vor, dass es etwa durch Umweltfaktoren vor Ort zu Störungen komme, die mit der Zeit behoben würden.

Stuttgart-Marketing in unangenehmer Situation

Armin Dellnitz, Geschäftsführer von Stuttgart-Marketing, bedauert den Vorfall. „Wir sind in einer unangenehmen Situation. Wir hätten länger warten und das System viel intensiver testen sollen“, sagt Dellnitz im Gespräch mit unserer Zeitung. Man habe die Stelen noch vor der Eröffnung des Weihnachtsmarkts der Öffentlichkeit präsentieren wollen. Zudem habe man befürchtet, dass der Aufbau des smarten Wegweisers zu einem späteren Zeitpunkt durch den Trubel auf dem Weihnachtsmarkt hätte behindert werden können.

Inbetriebnahme zweier weiterer Stelen gestoppt

Funkwerk Systems arbeitet derzeit mit Hochdruck an einer Lösung. Dellnitz hofft, dass die digitalen Anzeigen noch vor dem Wochenende wieder funktionieren. Leuthoff ist da zurückhaltender: „Wie lange die Reparatur dauert, kann ich nicht sagen. Es gibt viele komplexe Schnittstellen, die störungsanfällig sind.“ Die ursprünglich für Mitte November geplante Inbetriebnahme zweier weiterer Stelen hat Dellnitz erst einmal gestoppt. „Ich möchte nicht, dass sich so etwas wiederholt.“