So soll sich die neue Sandplatz-Halle des HTC Stuttgarter Kickers an der Hohen Eiche in Kürze präsentieren. Derzeit ist von der Konstruktion vor Ort noch nichts zu sehen. Foto: HTC

Von Ende Oktober an soll auf dem Vereinsgelände des Hockey- und Tennisclubs Stuttgarter Kickers in Stuttgart-Degerloch eine Traglufthalle die vier dortigen Tennisplätze während der Wintermonate überspannen. Das ist ganz schön teuer...

Degerloch - Noch ist auf dem Gelände des Hockey- und Tennisclubs Stuttgarter Kickers (HTC) nichts von der Traglufthalle zu sehen, die dort schon Ende Oktober stehen soll. „Erst müssen unsere Mitglieder am 11. September noch zustimmen“, sagt Christoph Wüterich, der Präsident des HTC und ergänzt: „Das gesamte Projekt steht unter Gremienvorbehalt – die Mitglieder sind unser Souverän.“

Aus gutem Grund müssen die Mitglieder grünes Licht für das Projekt geben, denn billig wird es für den Verein nicht, die oberen vier Freiluftplätze neben dem Parkplatz grundlegend zu sanieren und während des Winters unter eine Traglufthalle zu packen. Mehr als 600 000 Euro, so schätzt der HTC-Präsident, wird das Vorhaben den Verein kosten. Dennoch ist Wüterich, wie auch die Führungsriege der Abteilung Tennis, zuversichtlich, dass die Mitglieder dem seit über einem Jahr geplanten Vorhaben kommende Woche zustimmen.

Auch Nichtmitglieder können die Halle künftig nutzen

Nicht nur die Mitglieder des Vereins sollen von der Instandsetzung der vier Sandplätze auf dem HTC-Gelände und der neuen Halle für den Winterbetrieb profitieren. Der Verein hofft auch anderen Tennisspielern damit eine neue Möglichkeit zu geben, um ihrem Sport über die kalte Jahreszeit auf den Fildern nachgehen zu können. Die Plätze können von Nicht-Vereinsmitgliedern ebenfalls gebucht und belegt werden. Vom 5. November 2018 bis Ende April 2019 soll die Halle täglich von 7 bis 23 Uhr zur Verfügung stehen.

Beim Mannheimer Hockeyclub sind die Stuttgarter auf die Halle aufmerksam geworden, wie Wüterich erläutert. „Dort gibt es eine solche Hallenkonstruktion über dem Hockeyplatz, das ist ein Riesending.“ Und die Erfahrungen der Mannheimer mit der Hallenkonstruktion machen dem HTC Mut, dass unter der Tragluftkonstruktion optimale Bedingungen für das Tennisspiel in der kalten Jahreszeit herrschen. „Der spezielle Sandboden soll trocken sein, so dass in der Halle ein trockenes Klima herrscht“, erklärt Christoph Wüterich. Der Boden werde jenem entsprechen, der in der Porsche-Arena beim Tennis-Grand-Prix zum Einsatz kommt.

Ganzjahresbetrieb der Halle wäre zu teuer geworden

Ursprünglich hatte der Verein laut Wüterich geplant, eine Halle für die Ganzjahresnutzung zu errichten. Das sei aber von den Kosten her nicht darstellbar gewesen. Daher habe man sich dazu entschlossen, die Halle in Tragluftkonstruktion nur über die Wintermonate zu installieren – im Sommer stehen die Plätze dann wieder unter freiem Himmel zur Verfügung.

Während ältere Konstruktionen von Traglufthallen wegen hoher Energiekosten für die Betreiber problematisch waren, sind neuere Konstruktionen wirtschaftlicher und somit auch umweltfreundlicher zu betreiben – trotz des permanenten Einsatzes einer Heiz- und Belüftungsanlage. Zur Beleuchtung der Traglufthalle am HTC-Vereinsgelände Hohe Eiche kommt außerdem ein energiesparendes Lichtsystem mit LED zum Einsatz, wie Matthias Günter deutlich macht. Er ist Mannschaftsspieler und hat sich mit der Führungsriege der Tennisabteilung zur Aufgabe gemacht, das neue Projekt zu erklären.

Einfacher Auf- und Abbau

Die Halle besteche durch eine hohe Stabilität und den einfachen Auf- und Abbau, der innerhalb kürzester Zeit erfolgen könne. Die mehrschichtige Hallenmembran schützt nicht nur vor Kälte, Wind, Regen und Schnee. Wegen der Lichtdurchlässigkeit sei die Beleuchtung in der Halle tagsüber angenehm. „Wir gehen davon aus, dass es viele Spieler gibt, die dies zu schätzen wissen“, so Günter. Er kann sich auch gut vorstellen, dass Tennisspieler, die bei Daimler oder in der Tränke arbeiten, vor oder nach der Arbeit, möglicherweise aber auch in einer längeren Pause, das neue Hallenangebot nutzen werden. „Denn gute Hallen sind gesucht“, weiß Günter aus eigener Erfahrung.