Flüwo baut an der Löffelstraße. Foto: Baur

Die Wohnungsbaugenossenschaft Flüwo will bekanntlich an der Gohlstraße in Stuttgart-Degerloch Alt- durch Neubauten ersetzen, hier gibt es allerdings nach wie vor offene Fragen. Derweil wird an der Löffelstraße bereits gebaut.

Degerloch - Über die geplanten Neubauten der Wohnungsbaugenossenschaft Flüwo an der Gohl- und Straifstraße ist in der Vergangenheit kontrovers diskutiert worden. Zum einen sind Bewohner der Altbauten auf die Barrikaden gegangen, weil sie befürchten, sich die Mieten künftig nicht mehr leisten zu können. Zum anderen hatte der Bezirksbeirat darauf gepocht, mindestens 30 Prozent der Geschossfläche für geförderten Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Nach dem Stuttgarter Innenentwicklungsmodell (SIM) sind 20 Prozent vorgeschrieben.

Vor Kurzem hat nun das Preisgericht in nicht öffentlicher Sitzung über die Entwürfe für die Neubauten befunden. Es sollte den Sieger des Architektenwettbewerbs bestimmen, konnte sich einstweilen aber nur auf zwei zweite Sieger verständigen. Von ursprünglich sechs Bewerbern sind nun noch die Stuttgarter Büros Herkommer und Wittfoth Architekten im Rennen.

Keine verbindlichen Aussagen zum geförderten Wohnraum

Der Entwurf von Herkommer habe das Preisgericht überzeugt, weil er die Neubauten in die gewachsene Stadtstruktur integriert habe, sagt der Flüwo-Sprecher Dominik Ottmar. Beim Entwurf von Wittfoht habe die Jury die rücksichtsvollen Gebäudehöhen und die hohe Wohn- und Aufenthaltsqualität gelobt. Die Büros überarbeiten derzeit ihre Entwürfe, die die Jury dann noch einmal bewertet. Wann dies sein wird, steht derzeit noch nicht fest.

Verbindliche Aussagen in Sachen bezahlbarer Wohnraum gibt es bisher keine. Seinerzeit hatte die Flüwo dem Bezirksbeirat gegenüber Gesprächsbereitschaft signalisiert. Es gebe darüber bislang kein Einvernehmen, sagt der Flüwo-Sprecher Ottmar. „Ob eine Erhöhung der Quote auf 30 Prozent für uns wirtschaftlich darstellbar ist, wird sich im weiteren Verlauf der Planungen zeigen.“ Konkret geplant sei ein Wohnprojekt für Senioren in Zusammenarbeit mit dem Degerlocher Frauenkreis.

14 Mietwohnungen und Büros sind geplant

Die Flüwo baut ihre Präsenz in Degerloch unterdessen weiter aus. An der Ecke Schrempf-/Löffelstraße hat die Wohnbaugenossenschaft ein 2000 Quadratmeter großes Grundstück von Wüstenrot erworben. Dort entsteht ein Bürogebäude, ein Haus mit drei Wohnungen und ein Mehrfamilienhaus mit elf Wohnungen. Mit preiswertem Wohnraum darf man dort allerdings nicht rechnen: „Das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell kommt hier nicht zum Tragen, da wir im bestehenden Baurecht bleiben“, sagt Ottmar. Neben den 14 Mietwohnungen will die Flüwo die entstehende Gewerbefläche für eigene Büro- und Schulungsräume nutzen. Der Bau soll Mitte 2019 abgeschlossen sein. Das Grundstück schließt direkt an das Grundstück an, auf dem der Bauträger Unmüssig drei Bürogebäude und eine Tiefgarage plant.