Feuer im Vereinsheim hinter dem Gazi-Stadion Foto: 7aktuell.de/Alexander Hald

Ein Feuer trifft den Sportverein Eintracht Stuttgart mitten ins Herz: Im Vereinslokal, Anfang 2015 nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen neu eröffnet, brach am Sonntag ein Brand aus.

Stuttgart - Beim Sportverein Eintracht Stuttgart, gleich hinter der Haupttribüne des Gazi-Stadions auf der Waldau in Degerloch ansässig, ist Feuer unterm Dach – im wahrsten Sinn des Wortes. Am Sonntag brannte es im Vereinslokal in der Küche. Es gab 120 000 Euro Schaden und einen leicht verletzten Feuerwehrmann. Das Dach ist beschädigt, die Gastronomie lahmgelegt. Dabei hatte die Eintracht reichlich investiert und erst im Januar 2015 ihr Domizil auf der Waldau in der heutigen Form eröffnet.

Laut Polizei waren eine Bedienung und ein Koch sowie zwei Gäste anwesend, als der Brand am Sonntag gegen 11.40 Uhr in der Küche ausbrach. Sie konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, als die Feuerwehr am Guts-Muths-Weg anrückte. Das Feuer im Bereich des Herdes wurde schnell gelöscht – allerdings hatten sich die Flammen bereits in die Zwischendecke und ins Dach vorgearbeitet. Entsprechend aufwendig gestalteten sich daher die Löscharbeiten. Die Wehrmänner mussten Decke und Dach öffnen, um an die einzelnen Brandherde heranzukommen. Erst um 12.50 Uhr konnte „Feuer aus“ gemeldet werden. Die Ursache ist noch nicht geklärt. Brandermittler der Kriminalpolizei nahmen die Örtlichkeit am Montag unter die Lupe. Die Beamten stellten fest, dass das Feuer im Bereich der Fritteuse ausgebrochen war. Bisher können weder ein technischer Defekt noch Fahrlässigkeit ausgeschlossen werden.

Der Schaden wird von der Feuerwehr auf 120 000 Euro geschätzt, die Polizei spricht von mehreren Zehntausend Euro. Rauch und Rußspuren, ein beschädigtes Dach, dazu Schäden durch Löschwasser – die Küche ist vorerst nicht zu gebrauchen. „Vielleicht kann der eine oder andere Raum von Vereinsmitgliedern genutzt werden“, sagt Eintracht-Vorsitzender Eckehardt Fritz, „aber die Gastronomie wird wohl die nächsten drei bis vier Monate ausfallen.“

Neuer Pächter nach Schräglage gesucht

Für Fritz ist das doppelt bitter. Denn mit der Gastronomie im Schatten des Fernsehturms lief es ohnehin nicht rund. Im Januar 2015 waren die Betreiber der Szenegastronomie Schräglageambitioniert eingestiegen, wollten die Räumlichkeiten auch als Brückenkopf für die Bewirtung im Gazi-Stadion nutzen. Das Spiel läuft freilich nicht immer wie auf einer Taktiktafel. Im September verkündete Schräglage-Chef Heiko Grelle, dass er vorzeitig aussteigen werde. Eine unternehmerische Entscheidung, zu der er nichts Weiteres sagen wolle.

Der Vertrag, der bis 2018 läuft, sieht freilich vor, dass er einen Nachfolger suchen muss. Was nicht ganz einfach ist angesichts des großen und dicht gedrängten gastronomischen Angebots diverser Vereine auf der Waldau in direkter Nachbarschaft zum Fernsehturm. „Inzwischen wurde aber ein neuer Pächter gefunden“, sagt Eintracht-Vorsitzender Fritz, „doch der wird jetzt nicht anfangen können.“ Nach Lage der Dinge müsse man froh sein, zum Jahresende wieder ein funktionsfähiges Lokal zu haben.

Wie es weitergeht, was die Kripo zur Ursache herausfindet – das soll sich in den nächsten Tagen weisen. Fritz kann der Sache jedenfalls einen positiven Aspekt abgewinnen: „Man darf froh sein, dass es keine schweren Personenschäden gegeben hat“, sagt der Eintracht-Chef, „alles andere lässt sich doch irgendwie ersetzen.“