Bundespräsident Joachim Gauck Foto: dpa

Bundespräsident Joachim Gauck wird am nächsten Donnerstag in Stuttgart das Theodor-Heuss-Jahr eröffnet. An der Uni hält das Staatsoberhaupt ein Gedenkvorlesung. Zudem besucht Gauck das Heuss-Grab auf dem Waldfriedhof

Stuttgart - Die Öffentlichkeit muss draußen bleiben, der Sicherheit wegen. Am Donnerstag kommt Bundespräsident Joachim Gauck nach Stuttgart, um an der Universität Stuttgart im Hörsaal 17.01 mit einer Vorlesung unter dem Titel „Mehr Bürgerschaft wagen“ das Theodor-Heuss-Jahr 2014 zu eröffnen. 900 geladene Gäste werden von 17.30 Uhr an seinen Worten lauschen.

Markante Heuss-Daten häufen sich in den nächsten Monaten. Am 12. Dezember jährt sich der Todestag von Heuss zum 50. Mal, am 31. Januar vor 130 Jahren ist Heuss geboren worden, zudem liegt die Wiederwahl als Bundespräsident 60 Jahre zurück.

Für die Stiftung Theodor-Heuss-Haus ist dies Anlass, mit vielen Veranstaltungen an den Schwaben zu erinnern, der von 1949 bis 1959 das höchste Amt im Staat innehatte und beliebt war. „Es war ein Glücksfall, dass nach dem Krieg überhaupt solche Persönlichkeiten zur Verfügung standen, um das Grundgesetz und die junge Republik mitzugestalten“, sagt der Enkel Professor Ludwig Theodor Heuss, Mitglied im Kuratorium der Stiftung. Diese wurde vom Bund 1994 zur Förderung der politischen Bildung eingerichtet.

Neben zahlreichen Festveranstaltungen, die in seiner Geburtsstadt Brackenheim im Februar und April geplant sind, liegt ein Schwerpunkt in Stuttgart auf dem Abschluss des Buchprojekts „Theodor Heuss. Stuttgarter Ausgabe“. Heuss, der auch Journalist und Buchautor war, hat in seinem Leben 60 000 Briefe geschrieben, die nun ebenfalls editiert sind. Hinzukommen soll eine Wanderausstellung mit dem Arbeitstitel „Farbe bekennen“, die im Sommer vermutlich im Rathaus startet.

Etwa 10 000 Besucher kommen jährlich in das zur Gedenkstätte umfunktionierte ehemalige Wohnhaus im Feuerbacher Weg 46 auf dem Killesberg, darunter auch viele Schülergruppen. Hier starb Heuss am 12. Dezember 1963. Im Keller befindet sich die ständige Ausstellung über sein Leben, im Erdgeschoss sind drei Wohnräume erhalten.

Joachim Gauck selbst ist der verwandten Theodor-Heuss-Stiftung seit längerer Zeit verbunden. 1990 bekam er die Theodor-Heuss-Medaille verliehen. 23 Jahre später kehrt er als Bundespräsident zu Ehren von Heuss nach Stuttgart zurück.

www.stiftung-heuss-haus.de