Der Streifen aus dem Jahr 1972 war Anlass, um einen neuen Film zu machen. Foto: Torsten Ströbele

Zwei Filme zeigen, wie sich der Stadtbezirk in den vergangenen 40 Jahren verändert hat.

Stuttgart-Botnang - Das lange Warten hat ein Ende. Der neue Botnang-Film ist fertig und seit wenigen Tagen auch erhältlich. Rund eine Stunde lang führen der Botnanger Büttel Paul Kürner, der ehemalige Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle und einige Bezirksbeiräte durch den Stadtbezirk. Sie zeigen beispielsweise, wie vielfältig die Vereinslandschaft in Botnang ist. Es gibt Ausschnitte von der 125-Jahr-Feier der SKG Botnang zu sehen und auch von der Veranstaltung zu 150 Jahre Liederkranz.

Auch die Künstler haben eine eigene Sequenz bekommen, genauso wie die Theatertage oder die Kinderstadt Nikodelingen. Der Kameramann hat auch bei der Jugendfarm vorbeigeschaut und bei den Kleintierzüchtern. Die ehemalige Sportbürgermeisterin Susanne Eisenmann ist beim traditionellen Klinsmann-Cup des ASV Botnang interviewt worden. Und auch das Kinder- und Sportfest der SKG Botnang ist in Bild und Ton festgehalten.

Wie die Botnanger feiern können, wird an mehreren Stellen im neuen Botnang-Film sichtbar – zum Beispiel beim Straßenfest, das anlässlich der 900-Jahr-Feier Botnangs 1975 das erste Mal stattgefunden hat. Oder beim traditionellen Laternenumzug mit abschließendem Feuer an der Turnhalle. Auch die Freiwillige Feuerwehr weiß, wie man die Botnanger dazu bringt, beim jährlichen Magazinfest vorbeizuschauen.

Selbstverständlich darf auch der Botnanger Ortsbus (BOB) im Botnang-Film nicht fehlen – genauso wie die Vereine, die an vielen Orten und bei zahlreichen Festen im Stadtbezirk für die musikalische Unterhaltung sorgen. Der Büttel hofft, dass sich alle Vereine und Institutionen im Film wiederfinden: „Aber nehmt es bitte nicht so bierernst und seid nicht böse, wenn wir jemanden oder etwas übersehen haben.“

15 Stunden Material sind zusammen gekommen

Der neue Botnang-Film ist in Anlehnung an den ersten Streifen aus dem Jahr 1972 entstanden. Der Schauspieler Oscar Müller, der das eine oder andere Mal auch im „Tatort“ mitwirkte und viele Jahre beim SWR tätig war, führte damals die Zuschauer durch Botnang. Müller lebte in der schwarzen Siedlung Aspen in Botnang. „In dem alten Film geht es vor allem auch um die baulichen Veränderungen im Bezirk“, sagt Wolfgang Stierle. Unter anderem wurde die Aufsiedlung in den Gebieten Belau und Himmerreich thematisiert.

„Die alten Filmrollen waren aber lange Zeit verschwunden. Als sie wieder aufgetaucht sind, haben wir uns vom Gewerbe- und Handelsverein gemeinsam mit dem Bürgerverein überlegt, was wir damit machen“, sagt der Apotheker und FDP-Stadtrat Matthias Oechsner. „Wir waren uns dann schnell einig, dass wir ihn digitalisieren und verkaufen wollen.“ Das war 2010.

Zudem reifte parallel auch die Überlegung, einen neuen Film zu machen. Oechsner und Stierle übernahmen die konzeptionelle Arbeit. „Wir wollten zeigen, wie sich die Feste und Vereine in den vergangenen 40 Jahren verändert haben“, sagt der Apotheker. Botnang gestern und heute. Ein Filmer wurde engagiert, auch private Aufnahmen sollten verwendet werden. 15 Stunden Material kamen am Ende zusammen. „Die erste Fassung war zwei Stunden lang. Das schaut in dieser Länge aber niemand an“, betont Oechsner. Der Film musste noch einmal überarbeitet werden. Auch qualitativ hatte er Mängel. Stundenlang saßen Oechsner und Stierle vor dem Material. Am Ende legte auch Edgar Kalenbach vom Filmamateur- und Videoclub noch einmal Hand an. Zu bekommen sind der alte und der neue Botnang-Film für 15 Euro in der Schubert-Apotheke (Franz-Schubert-Straße), im Bezirksrathaus, im Ortsbus, im Botnanger Buchladen (Franz-Schubert-Straße) und beim Weihnachtlichen Ständchen am Samstag, 23. Dezember, am Kuckucksbrunnen an der Griegstraße. Ab 18 Uhr sind die Chöre des Liederkranzes und die Musikalische Vereinigung zu hören.