Nicht allen Kindern geht es so gut wie jenen im Kinderhaus Birkach. Viele Eltern finden in Plieningen und Birkach keinen Betreuungsplatz für ihren Nachwuchs. Foto:  

Eine Ampel wurde endlich umprogrammiert, die Pallotti-Kirche wurde entweiht und die Bezirksbeiräte gerieten nicht nur einmal in heftige Diskussionen: Die Bezirksvorsteherin von Plieningen und Birkach, Andrea Lindel, erinnert sich im Interview daran, was 2017 gut und was weniger gut lief.

Birkach/Plieningen - Plieningen und Birkach gehören zu jenen Bezirken, denen man gerne eine gewisse Ländlichkeit nachsagt. Das bedeutet jedoch nicht, dass es in dem Doppel-Stadtbezirk im Jahr 2017 langweilig zugegangen ist: Eine Ampel wurde nach langer Zeit umprogrammiert, die Pallotti-Kirche wurde entweiht, und die Bezirksbeiräte gerieten nicht nur einmal in heftige Diskussionen. Die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel erinnert sich daran, was gut und was weniger gut lief.

Frau Lindel, war 2017 ein gutes Jahr für Plieningen und Birkach?
Ja, das finde ich schon. Es war nicht überragend, und wenn Sie die Bezirksbeiräte fragen, würde denen sicherlich noch viel Verbesserungswürdiges einfallen. Aber insgesamt bin ich zufrieden. Schließlich wurde in diesem Jahr sogar unsere Lieblingsampel an der Ecke Goez-/Schoellstraße in Plieningen endlich umgestellt. Seitdem leuchtet sie nur noch bei Bedarf rot. Für diese Nachjustierung hatten die Plieninger lange gekämpft, das ist ein schöner Erfolg.
Abgesehen von der Ampel: Was lief sonst noch gut?
Die Projektgruppe des Jugendrats hat die Sanierung des Bolzplatz am Hagebuttenweg in Plieningen durchgebracht. Das zeigt, dass die Jugendlichen etwas bewegen können. Gut ist auch, dass die Kriminalitätsstatistik in unseren beiden Bezirken sehr niedrig ist. Das zeigt vielleicht auch, dass man bei uns noch aufeinander schaut. Und ich freue mich sehr, dass die Körschtalschule nun definitiv erweitert wird und gemeinsam mit dem Paracelsus-Gymnasium eine neue Mensa erhält. Und auch die Planungen für die Verlängerung der Buslinie 65 und für die öffentliche Direktverbindung in die Innenstadt sehen gut aus.
Worüber sind Sie weniger glücklich?
Die Situation rund um Betreuungsplätze in unseren beiden Bezirken ist ein Albtraum. Und das ist kein Jammern auf hohem Niveau. Wir sind stadtweit am untersten Ende der Fahnenstange.
Wie erklären Sie sich das?
Die Situation hat sich über die Jahre zugespitzt. Zwar war das letzte große Baugebiet bei uns das Chausseefeld, und dort wurde auch eine Kita gebaut. Aber in den darauffolgenden Jahren haben sich die Bezirke peu à peu vergrößert; mal hier ein paar Häuser, mal dort eine halbe Straße. Dadurch wurde vielleicht nicht rechtzeitig bemerkt, dass der Bedarf an Betreuungsplätzen stetig gestiegen ist. Ein weiterer Grund für die Not ist möglicherweise auch, dass die meisten Menschen, die nach Plieningen oder Birkach ziehen, eher gut ausgebildet sind und gut verdienen. Meistens arbeiten beide Elternteile – und dann brauchen die Familien besonders dringend und auch eher früher einen Betreuungsplatz.