Die Umgestaltung des Neckarufers in Stuttgart zwischen Bad Cannstatt und Münster fördert die Region mit knapp 500 000 Euro. Insgesamt schlägt das Projekt der Stadt Stuttgart mit 1,2 Millionen Euro zu Buche. Foto: Visualisierung: Ramboll Studio Dreiseitl, Überlingen

Jedes Jahr verteilt der Verband Region Stuttgart rund 1,5 Millionen Euro für Landschaftsprojekte der Kommunen. In diesem Jahr erhalten alle 15 beantragten Projekte eine Förderung. Deshalb gibt es Überlegungen das Verfahren zu ändern.

Stuttgart - Seit 2005 bezuschusst der Verband Region Stuttgartkommunale Projekte, die die Natur erlebbar machen. Jährlich stehen dafür rund 1,5 Millionen Euro Kofinanzierungsmittel bereit. Der Planungsausschuss der Regionalversammlung hat am Mittwoch einstimmig 15 Projekte für die Förderung im Jahr 2018 beschlossen. Ein Großteil des Geldes fließt nach Stuttgart, in den Schönbuch und für den Enztalradweg im Kreis Ludwigsburg.

Insgesamt fast 3,8 Millionen Euro

Eine mit Regionalräten besetzte Jury hat entschieden, dass alle 15 Projekte gefördert werden – wenn auch nicht immer mit der Summe, die beantragt worden war und die sich zusammen auf fast 1,9 Millionen Euro belief. Ohnehin übernimmt die Region maximal die Hälfte der Projektkosten, die sich in diesem Jahr auf fast 3,8 Millionen Euro summieren. Aufgrund der geringen Zahl an Bewerbungen (Vorjahr: 22) schiebt der Verband in den Vorjahren nicht genutzte Fördermittel von rund 430 000 Euro auf das Jahr 2019. Dann werden wieder mehr Anträge erwartet. „Es besteht nach wie vor großes Interesse“, sagte die Regionaldirektorin Nicola Schelling.

Dennoch gibt es Überlegungen, das Konzept zu verändern– beispielsweise große Naturprojekte im Bereich von Wohnsiedlungen und interkommunale Maßnahmen zu bevorzugen. Darüber wollen die Regionalräte im Frühjahr erneut beraten, allerdings zeichnet sich bereits ab, dass es keine grundlegenden Änderungen geben wird. Schließlich sei das Konzept mit 208 Projekten, die mit fast 16 Millionen Euro gefördert wurden, erfolgreich, zumal 40 Prozent der Mittel an Gemeinden unter 10 000 Einwohner gegangen seien, bilanzierten Vertreter von CDU, Grünen, SPD und Freien Wählern im Dezember. Auch der Wettbewerbscharakter soll bleiben.

Projekte im Einzelnen

Mit 480 000 Euro bekommt die Stadt Stuttgart fast ein Drittel der aktuellen Fördermittel. Am Sicherheitshafen am Neckar, der zwischen Bad Cannstatt und Münster liegt, soll für fast 1,2 Millionen Euro ein sogenannter Hechtkopf angelegt werden. Auf dieser Landzunge, die in den Neckar ragt, sind Freizeit- und Erholungseinrichtungen geplant und auch Zugänge zum Wasser. Ein weiterer Schwerpunkt ist in diesem Jahr der Enztalradweg im Kreis Ludwigsburg. Fünf Städte haben gemeinsam Förderanträge für den Bau von Rastplätzen gestellt, teilweise sollen sie auch Grillstellen, Zugänge zum Wasser und Umstiegsstellen für Kanuten erhalten. Dafür bekommen Oberriexingen, Besigheim, Vaihingen/Enz, Markgröningen und Bietigheim-Bissingen zusammen rund 105 000 Euro.

An mehrere Schönbuchkommunen im Kreis Böblingen gehen zusammen 195 000 Euro. Damit soll das Umfeld des Schönbuchturms attraktiver gestaltet werden. Waldenbuch (Kreis Böblingen) erhält 44 000 Euro für den Premiumwanderweg Herzog-Jäger-Pfad. Im Kreis Göppingen werden einmal mehr Projekte bezuschusst, die an der Fils liegen: 44 000 Euro in Bad Überkingen, 78 000 Euro in Kuchen.

Im Kreis Ludwigsburg fließen 300 000 Euro als Zuschuss nach Ditzingen. Dafür soll an mehreren Stellen das Ufer der Glems attraktiver gemacht werden. Marbach am Neckar erhält 50 000 Euro für eine Aussichtsplattform am Württemberger Weinwanderweg. Im Rems-Murr-Kreis wird der Park an der Rems in Plüderhausen mit 154 000 Euro bezuschusst. In Urbach wird ein künstlicher Mountainbike-Parcours als Teil einer 14 Kilometer langen Rundstrecke mit 21 250 Euro unterstützt. Leutenbach erhält für einen Waldpfad im Landschaftspark Höllachaue 15 000 Euro.