Plötzliche auftretende Zugausfälle in Stuttgart sollen besser kompensiert werden. (Symbolfoto) Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Für plötzliche auftretende Zugausfälle in Stuttgart soll ein Polster geschaffen werden. Diesen Plan verfolgt die Bahn-Tochtergesellschaft DB Regio gemeinsam mit dem Land.

Stuttgart - Die Bahn-Tochtergesellschaft DB Regio will gemeinsam mit dem Land ein Polster gegen plötzliche auftretende Zugausfälle in Stuttgart schaffen. Man habe verabredet, aus sechs gebrauchten Zügen einen Fahrzeugpool als Redundanzflotte aufzubauen, sagte David Wentzien, Vorsitzender Regionalleitung der DB Regio Baden-Württemberg, am Dienstag in Stuttgart. Die Flotte werde bereitgehalten etwa für Fußballspiele oder ähnliche Ereignisse mit hohem Verkehrsaufkommen. Auch andere Betreiber könnten die Sonderzüge im Ausnahmefall beim Land mieten.

Sitzbereitschaft soll ein Jahr getestet werden

Ab Januar 2020 werde zudem eine Bereitschaftstruppe aus zehn Lokführern am Knotenbahnhof Stuttgart aufgebaut, die etwa bei kurzfristigen Krankmeldungen einspringen können. Diese sogenannte Sitzbereitschaft soll für ein Jahr getestet werden. Es handelt sich laut DB Regio um das deutschlandweit erste Projekt dieser Art, bei dem auch andere Eisenbahnverkehrsunternehmen wie die privaten Betreiber Abellio und Go-Ahead, die ab Mitte Juni die Verkehrsnetze rund um Stuttgart von der DB Regio übernehmen, auf den Lokführer-Pool zurückgreifen können - sie müssen dafür dann das Land bezahlen.

Kosten für Flotte und Lokführertruppe trägt Land

Die Kosten für die Flotte und die Lokführertruppe trage das Land, sagte Wentzien. Es handle sich um einen Millionenbetrag. „Das Land heilt Probleme, die aus den Ausschreibungen entstehen“, erklärte er. So seien Sonderzug-Reserven etwa für Fußballspiele bei der Ausschreibung und der Vergabe an die neuen Betreiber nicht berücksichtigt worden.