Elke Haffa (li.) und Julia Ruhland in der Begegnungsstätte Cannstatter Brücke. Foto: Iris Frey

Elke Haffa knüpft Kontakte zur Begegnungsstätte Cannstatter Brücke und anderen Hilfen

Bad Cannstatt - Die Begegnungsstätte Cannstatter Brücke, die seit Sommer vergangenen Jahres unter der Leitung von Julia Ruhland mit dem Träger des Evangelischen Vereins neu eröffnet hat, bietet neben ihren Angeboten in der Wilhelmstraße 39 seit ein paar Monaten eine weitere Hilfe an: Besuche bei älteren Menschen, die einsam sind und keine großen Kontakte mehr haben. Elke Haffa verstärkt seit Mitte November vergangenen Jahres die Arbeit in der Begegnungsstätte. Die Diplom-Sozialpädagogin ist seit 25 Jahren in der Altenarbeit tätig. Sie stammt aus Steinhaldenfeld und war bislang in unterschiedlichen Funktionen tätig, unter anderem auch im Betreuten Wohnen. Haffa hat sich für das Projekt in der Begegnungsstätte des Evangelischen Vereins beworben, weil sie die neue Herausforderung der aufsuchenden Arbeit bei älteren Menschen interessierte. „Die langjährige Berufserfahrung öffnet mit manche Türe“, sagt die 59-Jährige.

Vertrauen mit Empathie aufbauen

Kontakte zu den Senioren bekommt sie auch über Institutionen wie Beratungsstellen „Leben im Alter“ oder die gerontopsychiatrische Beratungsstelle „Gerbera“, die in der Brückenstraße 21 zu finden ist. Haffa ist auf die möglichen Kooperationspartner zugegangen und hat von ihrer Arbeit berichtet. Auch das Zentrum für seelische Gesundheit gehört dazu und sie hat Kontakte zu Hausärzten aufgenommen. Sie ist zuständig für Menschen, die sehr zurückgezogen leben, vereinsamt sind und kaum aus ihrer Wohnung kommen. Die Betroffenen werden von den Institutionen gefragt, ob jemand vorbeikommen soll. „Oft weiß man nicht viel über die Menschen“, sagt Haffa. Die meisten hätten keine Angehörigen. Sie ruft sie an und fragt, ob sie vorbeikommen kann. Zuerst wird der Kontakt aufgebaut und Vertrauen. Mit Empathie und Offenheit will sie den Menschen begegnen. Mehrheitlich seien es Frauen, alle über 80 Jahre. Ziel sei, die Menschen zu bewegen, Angebote in der Begegnungsstätte wahrzunehmen. Manche können selbstständig kommen, andere werden abgeholt. Ab April gibt es einen Fahrdienst für Veranstaltungen in der Begegnungsstätte. Dazu gilt es, sich für den Fahrdienst einen Tag vorher anzumelden unter der Telefonnummer 0711/5006845, wer gerne abgeholt werden möchte.

Tolles Angebot der Stadt

Wenn sich Vertrauen aufgebaut hat, dann kann es auch schon sein, dass Haffa mal Post mitgebracht wird und sie dabei hilft oder dass sie gebeten wird, dabei zu sein, wenn ein Arzt ins Haus kommt. Wenn es Bedarf gibt, im Haushalt zu putzen und aufzuräumen, stellt sie den Kontakt zur Nachbarschaftshilfe her. Finanziert wird die Stelle von Haffa über die Stadt Stuttgart. „Es ist ein tolles Angebot der Stadt Stuttgart, um ältere Menschen einzugliedern.“ Manche kommen nur zum Kaffeetrinken und mit anderen ins Gespräch kommen. Auch Menschen mit demenziellen Veränderungen werden hier mit eingebunden. Und sie kümmert sich darum, falls jemand nicht mehr so gut in der Lage ist, sich selbst zu versorgen. Auch Hinweise von Nachbar sind möglich. Sie können auch in der Begegnungsstätte vorbeikommen und ihr Anliegen weitergeben.

Steigende Besucherzahlen

Über die Entwicklung der neu eröffneten Begegnungsstätte ist die Leiterin Julia Ruhland sehr zufrieden. „Die Besucherzahlen steigen, die Angebote werden besser angenommen.“ Auch das integrative Tanzprojekt mit Jutta Schüle ist kürzlich gut gestartet.

Mitte März wurde ein künstlerischer Neuzugang gefeiert: ein Triptychon der Künstlerin Inka Jaschke wurde enthüllt, welches Cannstatter Motive zeigt, zentral die Stadtkirche von Bad Cannstatt. Unterstützt wurde der Kauf des Bildes von der Maria-Bischoff-Stiftung, die auch den Kontakt zur Künstlerin hergestellt hat. Stiftungsvorstand Manfred Mezger wie auch der Vorstand des Evangelischen Vereins und Dekan Eckart Schultz-Berg waren bei der Übergabe dabei und Historiker Olaf Schulze hat über die Cannstatter Brücken referiert.