Kommt die Deutschlandtour 2018 auch nach Stuttgart? Das ist eher unwahrscheinlich. Foto: dpa

150 000 Euro vom Verband Region Stuttgart waren im Gespräch als Unterstützung für die Stadt Stuttgart, wenn sie sich als Zielort der Deutschlandtour 2018 bewirbt. Angesichts der unklaren Lage im Rathaus vertagten nun die Regionalräte die Entscheidung – und äußerten Kritik.

Stuttgart - Stehversuche in der Frage, ob sich Stuttgart als Zielort der Schlussetappe der Deutschlandtour 2018 bewirbt: Nachdem die CDU-Fraktion im Rathaus am Dienstag das Nein der Rathausspitze nicht akzeptiert hat und auf einen Beschluss des Gemeinderats drängt, wartet der regionale Wirtschaftsausschuss mit seiner Entscheidung über einen 150 000-Euro-Zuschuss ab. Der Beschluss über die Beteiligung des Regionalverbands in finanzieller und organisatorischer Hinsicht wurde am Mittwoch vertagt. „Angesichts der diffusen Informationslage bei der Stadt können wir nicht beschließen“, sagte CDU-Regionalrat Wolfgang Häfele.

Häfele begründete, warum sich die CDU für die Veranstaltung starkmacht. „Der Radsport ist in Deutschland schwer im Kommen“, sagte er, und in der Region gebe es bekannte Radrennen. Vor diesem Hintergrund wäre eine große Veranstaltung erstrebenswert, mit der sich die Region und Stuttgart als Sportstadt präsentieren könnten. „Dazu brauchen wir als Region aber einen Partner – und das ist die Stadt Stuttgart.“ Bisher, so die Angaben der Regionalverwaltung, habe es über eine mögliche Bewerbung und die Gestaltung der Schlussetappe auch bereits Gespräche mit der Sportverwaltung der Stadt gegeben. Danach wollten der Verband und weitere regionale Einrichtungen bei der Vorbereitung und Durchführung der Schlussetappe mit der Stadt kooperieren und 150 000 Euro bereitstellen.

Unterschiedliche Aussagen des Sportbürgermeisters

„Diese Entscheidung kann heute nicht getroffen werden“, sagte Häfele. Nachdem der Sportbürgermeister Martin Schairer zuerst gesagt habe, die Stadt mache mit, heiße es nun, Stuttgart sei dazu doch nicht bereit. Schairer hatte das Nein damit begründet, dass Kosten von 600 000 Euro „für eine Eintagesveranstaltung beträchtlich“ seien. Im Rathaus ist es aber ein offenes Geheimnis, dass OB Fritz Kuhn (Grüne) und Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) ihr Veto eingelegt und eine Bewerbung abgelehnt hatten. Damit hätten sie ihre Kompetenzen überschritten, monierte Alexander Kotz, CDU-Fraktionschef im Rathaus. Darüber müsse der Gemeinderat entscheiden.