Der Vorsitzende Martin Landwehr Foto: Rüdiger Ott

Der Sozialverband VdK Plieningen und Birkach bietet seinen Mitgliedern eine Sozialberatung.

Plieningen/Birkach - Die Pflegeversicherung ist ein Buch mit sieben Siegeln. Sagt einer, der es wissen muss. Martin Landwehr ist Vorsitzender des Sozialverbands VdK in Plieningen und Birkach. Der Verband hilft Menschen, die sich beraten lassen wollen, weil sie zum Beispiel im Dickicht der Pflegestufen, der Kriterien und Zuschüsse sowie der Möglichkeit, Einspruch einzulegen, den Überblick verlieren – und dabei meist auch viel Geld. „Aber wir kennen uns da aus“, sagt er.

Den Ratsuchenden wird nicht nur damit geholfen, dass sie über ihre Rechte und Ansprüche aufgeklärt werden. Sie werden dann auch an die richtigen Stellen vermittelt, samt dem auszufüllenden Formular und der Auskunft, wie sie am besten vorgehen sollen. „Wir arbeiten nicht, um Gewinn zu machen, sondern um den Menschen zu helfen“, sagt Landwehr.

Das war schon immer so. Nach dem Zweiten Weltkrieg formte sich der Verband der Kriegsversehrten, kurz VdK, um die Anliegen der Witwen und der Invaliden zu vertreten. Rund fünf Jahrzehnte nach Kriegsende, Kriegsversehrte und Soldatenwitwen gab es immer weniger, ergänzte der VdK seinen Namen durch den Zusatz Sozialverband und öffnete sich auch für die Anliegen derer, die nicht vom Krieg betroffen waren.

„Jeder Monat zählt“

„Wir nehmen uns aller Dinge an, die im sozialen Bereich liegen“, sagt Landwehr. Und mit 1,6 Millionen Mitgliedern in Deutschland, die sich in rund 9000 Ortsverbänden organisiert haben, „ist das eine starke Lobby, wenn es darum geht, die Politik zu beeinflussen“.

Dabei geht es aber nicht nur um die Pflegeversicherung. Der Sozialverband bietet einen Sozialrechtsschutz, berät Sozialhilfeempfänger sowie Bezieher von Arbeitslosengeld und vertritt chronisch Kranke und Behinderte. Wer sich informieren möchte, kann Schulungen und Vorträge besuchen, Behinderte werden beim Kauf von Autos beraten. Und die Angebote gelten nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für deren Angehörige.

Landwehr selbst ist Fachmann für die Rentenversicherung und übernimmt die Beratung persönlich. „Ich bin berechtigt, Rentenanträge zu stellen“, sagt er. Oft sind die Berechnungen fehlerhaft, „Schul- und Uni-Zeiten müssen erfasst werden. Und manchmal geht auch ein Jahr unter, weil eine Firma Konkurs gegangen ist“. Wegen eines Rechenfehlers sinkt die Rente, und Landwehr korrigiert die Zahlen. „Jeder Monat zählt“, sagt er.

Fünf Euro im Monat für eine vollständige Sozialberatung

Freilich tut das der Verband nicht ganz unentgeltlich, aber fast. „Für fünf Euro im Monat bieten wir eine vollständige Sozialberatung“, sagt Landwehr. In Plieningen und Birkach hat der Sozialverband VdK 180 Mitglieder, die diesen Service gern in Anspruch nehmen – Tendenz steigend.

Damit geht es dem Ortsverband, der vor rund zehn Jahren aus zwei selbstständigen Ortsverbänden hervorgegangen ist, besser als anderen. Vielerorts dümpelt der VdK vor sich hin und plagt sich mit der Überalterung seiner Mitglieder. Nicht so in Plieningen und Birkach. „Die Mitglieder sehen, was wir machen. Und das spricht sich rum.“ So trifft man sich mindestens einmal im Monat. „Man sitzt gemütlich beim Kaffee und diskutiert Neuerungen“, sagt Landwehr. „Die Menschen sind auch froh, wenn sie mal einen Nachmittag lang über Gott und die Welt reden können.“ Aber auch Ausflüge werden organisiert. Dann geht es mit dem Bus für einen Tag ins Allgäu oder für mehrere Tage nach Slowenien.

VDK PLIENINGEN-BIRKACH:

Anschrift: Grüninger Straße 40, 70599 Stuttgart
Telefon:
45 56 47
Mail:
vdkplibirk@email.de
Homepage: www.vdk.de/ov-plieningen-birkach
Vorsitzender: Martin Landwehr
Gründungsjahr:
1948
Mitgliederzahl:
180

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