Das Grundwassermanagement für Stuttgart 21. Foto: Petzer-Michael Petsch

Das Regierungspräsidium Stuttgart startet am Montag das Änderungsverfahren für S21. Die Bahn will im Internet über Grundwassermanagement aufklären.

Stuttgart - Das Regierungspräsidium Stuttgart (RP) startet am Montag, 10. September, das Änderungsverfahren für das Bahnprojekt Stuttgart 21. Dabei geht es um die Verdoppelung der Grundwassermenge, die aus den Baugruben für den neuen Tiefbahnhof gepumpt werden darf.

Die Bahn hatte sich im Januar 2005 für den Tiefbahnhof während der siebenjährigen Bauzeit rund drei Millionen Kubikmeter genehmigen lassen. Nun sollen 6,8 Millionen Kubikmeter Grundwasser abgepumpt werden dürfen, damit im Trockenen betoniert werden kann. Auch die Menge im Tunnelabschnitt nach Feuerbach soll steigen, und zwar von 1,8 auf 1,9 Millionen Kubikmeter, die für die Tunnel nach Ober- und Untertürkheim sinkt von 4,3 auf 3,7 Millionen Kubikmeter. Das Wasser wird gereinigt und großteils über Versickerungsbrunnen wieder ins Erdreich zurückgeleitet, ein Teil fließt in den Neckar ab. Um die größere Menge pumpen zu können, will die Bahn eine zweite Anlage auf der Fläche des früheren Bahnhof-Südflügels aufbauen.

Die Unterlagen für die Umplanung können vom 10. September bis zum 9. Oktober im Stadtplanungsamt in der Eberhardstraße 10 eingesehen werden, das RP stellt sie auch ins Internet. Schriftliche Einwände können bis spätestens 23. Oktober abgegeben werden. Gegen die deutlich erhöhte Wasserentnahme gibt es Befürchtungen von Anwohnern vor allem des Kernerviertels und am Ameisenberg. Sie sehen die Gefahr von Hangrutschungen. Die Grünen im Gemeinderat fordern, geotechnische Risiken durch Experten klären zu lassen und mehr Gebäude in eine Überwachung (Beweissicherung) einzubeziehen.

Anders als bei der Diskussion über die Verwendung der im Schlossgarten gefällten Bäume will die Bahn zum Grundwassermanagement kein Bürgerforum mit der Stadt veranstalten. Dagegen soll es am 17. oder 18. September eine im Internet übertragene Information geben. Fragen können über www.direktzustuttgart21.de gestellt werden.