Am Mittwoch wurde der Ahorn gepflanzt, jetzt haben Unbekannte ihn angesägt und zertreten.
Stuttgart - Eine böse Überraschung für die Gegner von Stuttgart 21: Erneut haben Unbekannte in der Nacht zum Freitag einen Widerstandsbaum im Stuttgarter Schlossgarten zerstört. Der Baum, der erst am Mittwoch gepflanzt wurde, sei angesägt und umgetreten worden, teilten die Sprecher der so genannten Parkschützer am Morgen mit. "Es ist erschreckend, wie viel Agression hier mitspielt", sagte Sprecherin Carola Eckstein. "Demokratische Umgangsformen sehen anders aus."
Der Spitzahorn war erst am Mittwoch von Walter Sittler gesetzt worden - an der Stelle, wo die Baugrube für den umstrittenen Tiefbahnhof ausgehoben werden soll. Der Schauspieler und Projektgegner hatte den Baum gestiftet. Es ist bereits der dritte Widerstandsbaum im Schlossgarten. Der erste wurde nach Angaben der Parkschützer mit Salz und Toilettenreiniger abgetötet, der zweite so angesägt, dass er vermutlich absterben wird.
Ob sie Anzeige gegen Unbekannt erstatten werden, überlegen sich die Parkschützer noch: Rein rechtlich, so der Sprecher Matthias von Herrmann, sei der Baum mit der Pflanzung in den Besitz des Landes Baden-Württemberg übergegangen. Dass das Land Anzeige erstatten werde, darauf mache er sich wenig Hoffnung, so von Herrmann weiter.