Bilder wie die vom 30. September will man bei der Polizei tunlichst vermeiden. Foto: dpa

Baut die Bahn weiter, könnte es zu neuen Auseinandersetzungen mit Stuttgart-21-Gegnern kommen.

Stuttgart - Der Konflikt um das Bahnprojekt Stuttgart 21 spitzt sich wieder zu, die Polizei in der Landeshauptstadt ist in Habachtstellung. Denn schon an diesem Montag könnte es zu neuen Auseinandersetzungen zwischen Stuttgart-21-Gegnern und der Polizei kommen, sollte die Bahn wie angekündigt nach zwei Monaten Pause die Bauarbeiten wieder aufnehmen.

Bilder wie vom 30. September will man nicht wieder sehen

Angesichts der verheerenden Bilder von dem harten Polizeieinsatz am 30. September im Schlossgarten hat der neue Innenminister Reinhold Gall (SPD) bereits angekündigt, auf Wasserwerfer künftig verzichten zu wollen.

Dagegen soll Pfefferspray auch künftig zum Einsatz kommen, wenn es nötig ist, Demonstranten auf Abstand zu halten. Dieter Schneider, Inspekteur der Polizei im Innenministerium, machte aber am Mittwoch deutlich, dass den Opfern von Pfefferspray künftig besser geholfen werden soll. „Bei absehbaren größeren Konflikten soll künftig darauf geachtet werden, dass ausreichende Vorkehrungen für das Ausspülen der Augen getroffen werden“, erklärte Schneider.

Pfefferspray-Opfern soll geholfen werden

Wer die Hilfe übernimmt, hängt vom Einzelfall ab. Wird ein betroffener Demonstrant in Gewahrsam genommen, sollen die Beamten ihm - wenn möglich - bei der Spülung helfen. Entfernt sich ein Pfefferspray-Opfer von der Polizei, müsse er sich selbst um seine Augen kümmern. „Wird im Zuge eines polizeilichen Einsatzes Sanitätspersonal hinzu gezogen und kann ohne Gefahr aktiv werden, kann eine Spülung durch diese Kräfte erfolgen“, erklärte Schneider.

Am sogenannten schwarzen Donnerstag waren durch den Einsatz der Wasserwerfer und Pfefferspray zahlreiche Demonstranten verletzt worden. Auch Dutzende Polizisten kamen bei der Auseinandersetzung zu Schaden.