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Gegner des Bahnprojekts haben wenige Stunden nach der Besetzung den Rosensteinpark am Dienstag wieder verlassen.

Stuttgart - Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 haben wenige Stunden nach der Besetzung den Rosensteinpark in der baden-württembergischen Landeshauptstadt am Dienstag wieder verlassen. Nach Gesprächen zwischen dem Stuttgarter Amt für öffentliche Ordnung und den Gegnern habe „sich alles einvernehmlich aufgelöst“, sagte ein Stadtsprecher. Die Parkschützer erklärten hingegen, dem Versammlungsleiter sei Strafverfolgung angedroht worden, sollte er sich nicht an die Auflagen halten.

Nach der traditionellen Montagsdemonstration hatten sich am Abend mehr als 150 Menschen nahe dem Schloss Rosenstein versammelt und mehrere Zelte aufgebaut. Rund 30 Personen blieben über Nacht in dem Park, sagte eine Sprecherin der Parkschützer. Ursprünglich wollten die Gegner „so lange wie möglich“ bleiben.

Die Initiative befürchtet durch den Bau des Tiefbahnofs eines Gefährdung des Parks

Die Initiative befürchtet durch den Bau des Tiefbahnhofs eine Gefährdung des Parks. Dieser dürfe nicht in einer „übereilten Aktion der Bahn“ abgeholzt werden, hieß es. Der Park sei Kulturdenkmal, Landschafts- und Artenschutzgebiet. „Wir bewahren den Rosensteinpark und fordern einen U-Turn bei 'Stuttgart 21'“, sagte eine Sprecherin der Initiative.

Die Parkschützer erklärten, die Stadt habe jegliche Versammlung mit der Begründung untersagt, dass der Rosensteinpark ein Arten- und Landschaftsschutzgebiet sei. Die Bahnhofsgegner hätten daraufhin beschlossen, sich erst einmal an eine im Park errichtete Mahnwache zurückzuziehen. „Diese Mahnwache bietet uns Schutz, um unsere Versammlungsfreiheit ausüben zu können und weiterhin auf die akute drohende Zerstörung des Rosensteinparks hinzuweisen“, hieß es.

Die Aktivisten forderten den baden-württembergischen Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid (SPD) auf, „nicht den gleichen Fehler wie beim Mittleren Schlossgarten erneut zu begehen“. Dort wurden im Februar während der Arbeiten für den Bahnhof mehr als 100 Bäume gefällt.