Auf der Strecke zwischen Innenstadt und Feuerbach hat die Bahn auch die zweite Röhre der Verbindungstunnel gegraben. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Wenn am Dienstag der Tunneldurchstich in Feuerbach gefeiert wird, werden die Kritiker demonstrieren. Das Bündnis der Gegner wirft der Bahn-Spitze Untreue vor.

Stuttgart - Die Deutsche Bahn AG feiert an diesem Dienstag mit dem Vorstandschef Richard Lutz den Durchschlag der zweiten Tunnelröhre zwischen dem künftigen Tiefbahnhof und den Gleisen in Feuerbach. Seit Juli 2015 wurden die je rund 2,5 Kilometer langen, parallelen Röhren gegraben, die Mineure erreichten in der Oströhre Anfang März das Ziel, nun ist auch der zweite Strang gegraben, in dem die Züge aus Richtung Feuerbach nach Stuttgart fahren werden. In den nächsten Jahren folgt die bis zu einem Meter dicke, stark mit Stahl verstärkte Beton-Innenschale. Sie soll dem Druck durch möglicherweise quellendes Anhydrit-Gestein standhalten. Die Gegner des Bahnprojekts nehmen den Festakt um 14.30 Uhr zum Anlass für eine Demonstration am Gebäude Jägerstraße 2. Von 14 Uhr an wollen sie die S-21-Verantwortlichen mit einer Kundgebung unter dem Motto „Wir sind geladen!“ empfangen. Der Jurist Eisenhart von Loeper wirft als Sprecher des Bündnisses der Gegner Lutz, dessen Vorgänger Rüdiger Grube und dem früheren DB-Infrastrukturvorstand Volker Kefer Untreue vor. Die Bahnspitze habe die wahren Kosten des Projekts (inzwischen 8,2 statt 4,5 Milliarden Euro) verheimlicht. Scharf kritisieren die Gegner auch die Rolle der Kirchen, die beim Festakt erneut einen „völlig unpassenden ökumenischen Segen zur gemeinschädlichen Demontage der Schiene“ gäben.