Die Linie von OB Fritz Kuhn (Grüne, links mit Verkehrsminister Winfried Hermann und Bahn-Vorstand Volker Kefer) missfällt den S-21-Gegnern. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Gegner von Stuttgart 21 wollen künftig alternative Baustellenführungen anbieten. Sie kritisieren das Verhalten von OB Fritz Kuhn und Verkehrsminister Winfried Hermann.

Stuttgart - Das Aktionsbündnis der Gegner von Stuttgart 21 hat am Freitag mit scharfer Kritik auf die Sitzung des politisch besetzen S-21-Lenkungskreises reagiert. OB Fritz Kuhn und Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hätten „die Chance auf einen Richtungswechsel verpasst“ und duckten sich vor Problemen weg. Die Gegner haben vor zwei Wochen ein Umstiegskonzept präsentiert. Dabei würde der Kopfbahnhof und die alten Gleisstrecken erhalten, die Baugruben im Schlossgarten würden teils als Parkhaus und zentraler Busbahnhof genutzt.

Alternativkonzepte und die jüngsten Kostenprognosen des Münchener Büros Vieregg und Rössler (9,8 Milliarden statt der von Bahn-Vorstand Volker Kefer beim Lenkungskreis genannten 6,5 Milliarden Euro) seien kein Thema gewesen, sagte Hermann nach der Sitzung. Viereggs Rechenmethode sei „nicht sehr passend zu dem, wie das Projekt heute gemanagt wird“, so Hermann.

Bahn hat Genehmigung für Bodenplatte

Die Gegner wollen von Mittwoch, 6. Juli, an, eigene Baustellen-Führungen zu S 21 anbieten. Sie starten am Südausgang und dauern von 17 bis 19 Uhr. Der Stand der Bauarbeiten und mögliche Auswege aus Sicht der Gegner sollen erläutert werden. Weitere Führungstermine sind am 3. August und 7. September 2016. Die Bahn hat laut Stuttgarter Zeitungen unterdessen die Baugenehmigung für die Bodenplatte des Tiefbahnhofs erhalten. Die Projektgesellschaft hofft, noch im Juli die Grundsteinlegung feiern zu können.