Das Loch, das vergangene Woche im Gleisbett bei Untertürkheim klaffte. Foto: privat

Reisende auf der S-Bahn müssten weiter mit Verspätungen rechnen. Die Bahn hatte ihr Vorgehen beim Tunnelbau 2016 geändert.

Das Absacken eines Teilstücks der Bahnstrecke zwischen Ober- und Untertürkheim führt auch in den nächsten Tagen noch zu Einschränkungen bei den S-Bahn-Linien 1 (Kirchheim/Teck–Herrenberg) und 13 (Baustellenlinie Richtung Flughafen).

Auf der viergleisigen Strecke war am Dienstag vergangener Woche der Untergrund abgesackt. Fünf Betonschwellen hingen in der Luft. Unter der Strecke treibt die Deutsche Bahn AG an dieser Stelle Tunnel für ihr Projekt Stuttgart 21 voran. Der Abstand zwischen Tunnel und Gelände ist gering, der Untergrund gilt als schwierig.

Verzicht auf Einsatz von Pressen

Die Deutsche Bahn AG hatte am Freitag auf Anfrage mitgeteilt, die Absenkung sei „umgehend bemerkt und behoben“ worden, ihre Ursache noch unklar, man habe eine Langsamfahrstelle eingerichtet. Auf der Strecke gilt sonst ein Tempolimit von 70 Kilometer pro Stunde. Der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) hat am Sonntag seine Fahrgäste per Störungsmeldung darauf hingewiesen, dass weiterhin Reparaturarbeiten an der Strecke stattfinden. Daher müsse bis 22. Juni mit Verspätungen gerechnet werden.

Die Bahn hatte Ende 2016 ihre Pläne für den Tunnelbau in diesem S-21-Abschnitt geändert. Sie sparte eine Baugrube ein, von der aus vorfabrizierte Tunnelblöcke bei laufendem Zugbetrieb mit Pressen auf 140 Meter unter den Bahndamm geschoben werden sollten. Stattdessen setzt sie auf eine „technische Optimierung“, bleibt an dieser Stelle beim bergmännischen Ausbruch der Tunnel und setzt das Düsenstrahlverfahren ein. Mit diesem Verfahren soll der Untergrund verfestigt werden, um, so heißt es in der Planänderung, ungünstigen geologischen und hydrogeologischen Verhältnissen zu begegnen.