Die Bahnhofsbaustelle im Schlossgarten wird immer komplexer. Foto: Manfred Grohe

Das Planetarium im Schlossgarten öffnet nach einjährigem Umbau am 23. April wieder. Es ist von Baugruben des Bahnprojekts Stuttgart 21 umgeben.

Stuttgart - In knapp zwei Wochen will die Bahn auf ihrer Stuttgart-21-Baustelle in der Innenstadt beim Tunnelbau an Tempo zulegen. Vom 29. März an wird das Förderband am Wagenburgtunnel dauerhaft in Betrieb gehen, weil dann beim Tunnelbau nach Untertürkheim mehr Gesteinsausbruch anfällt. Zunächst hatte die Bahn dort eine unterirdische Verzweigung betoniert. Dabei fiel vergleichsweise wenig Gestein an. Es wurde mit Lastwagen abgefahren.

Das voll verkleidete Förderband knickt am Planetarium ab und endet im Schlossgarten, wo das vom Band gekippte Gestein wiederum per Lkw zur Güterwagen-Umladestation am Nordbahnhof gebracht wird.

Bald wird der Nesenbach-Abwasserkanal gegraben

Im Schlossgarten werden beim Planetarium noch tiefere Gräben als nur für den Bahnhofsbau ausgehoben. Bereits ausgeschachtet ist eine Grube, in die eine Pumpstation und das so genannte Unterhaupt des Nesenbach-Dükers eingebaut werden. Der Abwasserkanal unterquert den Durchgangsbahnhof vom Königin-Katharina-Stift aus. Erst sollte er unterirdisch vorangetrieben werden, nun wird von oben gegraben.

Damit wird das Planetarium von Baustellen praktisch umzingelt, denn auf der anderen Seite ist die für die neue Stadtbahn-Haltestelle Staatsgalerie nahe gerückt. Das Planetarium öffnet am Samstag, 23. April, nach einjähriger Schließung an seinem 39. Geburtstag wieder. Der Eintritt ist am Eröffnungswochenende kostenlos. Eine neue Projektionsanlage wurde eingebaut, mit der die Bandbreite der gezeigten Wissenschaftsfilme unter der Kuppel erweitert werden soll, dazu kamen Heizung, Elektrik, Sanitärbereich. Die Stadt hat insgesamt 5,2 Millionen Euro investiert. Sollten die Rammarbeiten vor dem Haus zu heftig werden, könnte der Betrieb im Planetarium zeitweise eingestellt werden. Dann müsste die Bahn nach früheren Aussagen der Stadt den Ausfall zahlen.

Bohrpfähle ragen aus erster Betonschicht

Fortschritte an der Bahnhofs-Baustelle lassen sich beim Blick aus der Vogelperspektive auch im Baufeld 16 des neuen Hauptbahnhofes erkennen. Es liegt nahe am Turm und ist das erste, in dem betoniert wird. Eine etwa zehn Zentimeter starke Schicht Beton ist gegossen, nun werden die aus der Betonplatte herausstehenden Bohrpfähle aufgemeißelt, so dass an sie die Bewehrung für die dicke Bodenplatte geknüpft werden kann. An einer Stelle stehen die Bohrpfähle besonders dicht. Dort wird sich später eine Stütze für das Bahnhofsdach finden. Wann das Fundament endgültig betoniert werden kann ist immer noch nicht klar. Man stimme sich mit dem Bauvorlageberechtigten ab, hießt es bei der Projektgesellschaft. Bisher fehlte die Genehmigung.