Die abschließenden öffentlichen Beratungen über den beim Bahnprojekt Stuttgart 21 geplanten Flughafenanschluss können frühestens im März 2015 stattfinden. Die Bahn und die Stadt Leinfelden-Echterdingen haben ihre Verhandlungen über Vorgaben für eine erneute Fahrplan-Simulation nicht beendet.
Stuttgart - „Die Abstimmung zieht sich, wir verwenden viel Zeit und Nerven darauf“, sagte die Bürgermeisterin Eva Noller am Dienstag unserer Zeitung. Sie hoffe, dass man sich bis Jahresende auf wichtige Parameter einigen könne. Die von der Stadt beauftragte Technische Universität Dresden werde wohl bis Ende Februar Zeit für das neue Gutachten benötigen.
Die neue Expertise ist nötig, weil der Schienenkonzern der Stadt vor Monaten Fahrplandaten geliefert hatte, die von denen der bahneigenen Simulation abwichen. Damit lagen dem Regierungspräsidium bei der Erörterung der Bahnpläne im September keine vergleichbaren Aussagen vor. Der Dresdner Gutachter Uwe Steinborn hatte den von der Bahn geplanten Mischbetrieb von schnellen Zügen und der S-Bahn auf der heutigen S-Bahn-Strecke zwischen Rohr und Flughafen untersucht und die Qualität bemängelt. Zugverspätungen nähmen zu, obwohl die Bahn Mindesthalte- und Wendzeiten aus eigenen Regelwerken unterschreite. Er könne „diese Infrastruktur nicht empfehlen“, so Steinborn.
Die Bahn hatte bei ihrem Fahrplankonstrukt den Tausch der S-Bahn-Linien 1, 2 und 3 mit 4, 5 und 6 unterstellt, obwohl der zuständige Verband Region Stuttgart das ablehnt. In der neuen Fahrplansimulation will Leinfelden-Echterdingen auch die Auswirkungen von Verspätungen auf die S-Bahn-Stammstrecke in Stuttgart, die neue ICE-Schnellfahrstrecke nach Ulm und den Fildertunnel zwischen Airport und neuem Tiefbahnhof untersucht haben. Dazu ist die Uni Dresden auf Daten der Bahn angewiesen, die aber offenbar schwer zu gewinnen sind. Der S-21-Bauabschnitt am Flughafen hinkt früheren Zeitplänen erheblich hinterher.