Der Landesflughafen soll durch das Bahnprojekt Stuttgart 21 an den ICE-Verkehr angeschlossen werden Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Für den Fernbahnhof am Flughafen hat die Deutsche Bahn jetzt aktualisierte Pläne vorgelegt. Bis Ende September können vom Bau direkt Betroffene dazu Stellung nehmen. Das Regierungspräsidium hat dazu die so genannte Anhörung eingeleitet.

Stuttgart - Die Deutsche Bahn hat ihre Pläne für den Anschluss des Flughafens an die neue ICE-Strecke nach Ulm geändert. Mit den Partnern im Projekt Stuttgart 21 war eine Zweiteilung in Neubaustrecke mit dem Fernbahnhof am Airport und, Teil zwei, die Zuführung der Gäubahn mit einem Gleis neben dem bestehenden S-Bahn-Halt vereinbar worden.

Das Regierungspräsidium (PR) hat am Donnerstag die geänderten Pläne für den Abschnitt mit dem Fernbahnhof, der Bahnstrecke entlang der A 8 und die neue Straßenerschließung im Süden von Plieningen sowie eine Planung zum Naturausgleich auf seiner Homepage (rp-stuttgart.de, dort Referat 24, Planfeststellungen) freigeschaltet.

Für das Eisenbahn-Bundesamt (Eba), das letztlich über eine Genehmigung entscheidet, hat das RP eine ergänzende Anhörung eingeleitet. Nur wer von dem Bau direkt betroffen ist kann erneut Einwendungen geltend machen. Gehört werden aber auch Vereine und Verbände, zum Beispiel die Schutzgemeinschaft Filder als erklärter Gegner des Neubaus.

Eine erneute öffentliche Erörterung der Einwendungen wird es nicht geben. Bei einer Planänderung könne davon abgesehen werden, sagt Robert Hamm, der Sprecher des Regierungspräsidiums.

Die Behörde nimmt an, dass eine Erörterung „keinen Mehrwert“ bringe

Die Behörde nimmt an, dass eine Erörterung „keinen Mehrwert“ bringe. Die Anhörung läuft bis Ende September, dann muss die Bahn zu Einwänden Stellung nehmen.

Der Verkehrskonzern hat beim Brand- und Katastrophenschutz für den neuen Bahnhof, der immerhin in 27 Meter Tiefe zwischen Messepiazza und dem neuen Flughafen-Parkhaus und Fernomnibus-Bahnhof liegen wird, nachgebessert. Die Wege in den Fluchttreppenhäusern sollen breiter werden, es gibt zwei zusätzliche Feuerwehraufzüge am Eingang Ost (Parkhaus) und eine zusätzliche Entrauchung in der Mitte der zweigleisigen Station. Die Leistung der Rauch-Absauganlagen wurde von 540 000 auf 1,2 Millionen Kubikmeter pro Stunde verbessert.

Die Bahn rechnet bei einem Brand in einer der beiden Tunnelröhren mit 2284 flüchtenden Menschen. Diese sollen nach maximal fünf Minuten die rettende gegenüberliegende Röhre erreicht haben. In maximal 13 Minuten soll der letzte in ein sicheres Treppenaus gelangen. Eine raucharme Schicht von mindestens 2,5 Meter Höhe in der brennenden Röhre ist für die ersten acht Minuten nachgewiesen. Der Bahnsteig wird mit Rolltoren abgeschottet. Sie sollen nun 90 und nicht nur 30 Minuten feuerfest und rauchdicht sein. Dafür entfällt die bisher vorgesehene Druckbelüftung der Treppenhäuser, die diese rauchfrei halten sollte. Auch Fachbehörden wie die Feuerwehr werden zu den Plänen Stellung nehmen.