Stefan Mappus (CDU) gesteht Fehler ein. Foto: dpa

Ministerpräsident: "Wir sind nicht unbeteiligt daran, dass es zu diesem Hass kommen konnte."

Berlin - Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg hat sich selbstkritisch zur Rolle der Politik und seiner eigenen Rolle beim Umgang mit den Protesten gegen das Bahnprojekt „Stuttgart 21“ geäußert.

Auf die Frage, was er im ersten Jahr seiner Amtszeit bereue, sagte Stefan Mappus (CDU) der Tageszeitung „Die Welt“: „Ich würde Heiner Geißler zwei Monate früher anrufen, um ihn als Schlichter zu gewinnen.“ Seine Regierung wolle emotional das richtige Zeichen setzen, den Dialog in einem Forum fortsetzen und zeigen, „dass wir verstanden haben“. Der Kardinalfehler sei gewesen, „dass die Politik nicht gespürt und aufgenommen hat, dass es sukzessive zu diesem Druck im Kessel kam, der dann den Deckel lupfte. Wir sind nicht unbeteiligt daran, dass es zu diesem Hass kommen konnte.“

Dahin dürfe es künftig erst gar nicht mehr kommen, sagte Mappus. „Ich will selbstkritisch gesagt alles dafür tun, dass wir die Energie von Leuten, die skeptisch sind, die friedlich demonstrieren und Argumente vorbringen, aufnehmen, sie früher beteiligen und ihre Argumente ernst nehmen“, fügte er hinzu.