GDL-Chef Claus Weselsky fordert, die Bauarbeiten während der Gespräche am runden Tisch ruhen zu lassen. Foto: dpa

Die GDL hat sich vom umstrittenen Milliardenprojekt Stuttgart 21 distanziert.

Frankfurt/Stuttgart - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat sich vom umstrittenen Milliardenprojekt Stuttgart 21 distanziert. „Ich bin gegen solche Mammutprojekte. Es werden dort viele Milliarden verbraten, die man sinnvoller bei vielen anderen Schienenprojekten einsetzen könnte“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky dem Radiosender hr-info.

Weselsky forderte, die Bauarbeiten während der Gespräche am runden Tisch ruhen zu lassen: „Es hat doch keinen Sinn, weitere Fakten zu schaffen, während man miteinander spricht.“ Bahnchef Rüdiger Grube hatte am Freitag angekündigt, sich im September erstmals mit Kritikern zum Meinungsaustausch treffen zu wollen. Er erhielt dafür breite Zustimmung aus der Politik, aber Kritik von den Gegnern.

Zum Knackpunkt wird die Aussage Grubes, während des Treffens mit den Kritikern die Abbrucharbeiten am Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofes nicht aussetzen zu wollen. Der Chef der Bürgerinitiative Leben in Stuttgart, Gangolf Stocker, machte am Sonntag einen Baustopp zur Bedingung für eine Teilnahme. Baden-Württembergs Regierungschef Stefan Mappus will sich am Montag in Stuttgart zu dem geplanten runden Tisch äußern.

Bei dem 4,1 Milliarden Euro teuren Projekt Stuttgart 21 soll der Stuttgarter Kopfbahnhof in eine unterirdische Durchgangsstation umgewandelt und an die künftige Schnellbahntrasse nach Ulm angeschlossen werden. Die Gegner kritisieren vor allem die hohen Kosten des Projekts.