Gesprächsbedarf: Bahn-Chef Rüdiger Grube (li.) und Ministerpräsident Stefan Mappus Foto: dpa

Rüdiger Grube und Stefan Mappus vertagen ihr Treffen zu S21-Finanzierungsfragen erneut.

Stuttgart - Das für März geplante Spitzentreffen von Bahn-Chef Rüdiger Grube und Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) zu Finanzierungsfragen bei Stuttgart21 ist erneut vertagt worden. Der sogenannte Lenkungskreis, der über die Nutzung des Risikofonds in Höhe von 400 Millionen Euro entscheidet, soll sich laut Verkehrsministerium im Juni treffen.

Bereits für Januar war geplant zu entscheiden, ob der neue Fernbahnhof am Flughafen mit zwei statt nur einem Gleis an die Neubaustrecke nach Ulm angeknüpft wird. Das Zusatzgleis gilt seit der Stuttgart-21-Schlichtung als unstrittig, weil sonst erhebliche Fahrplanrisiken entstünden. Das weitere Gleis soll 35 Millionen Euro kosten. Stuttgart 21 mit Durchgangsbahnhof und Strecke Feuerbach-Wendlingen ist von der Bahn mit 4,1 Milliarden Euro Baukosten berechnet.

Risikopuffer von 400 Millionen Euro

Die neuerliche Verzögerung liege nicht am Zusatzgleis, heißt es im Verkehrsministerium von Tanja Gönner (CDU), es gebe "in anderen Punkten Gesprächsbedarf".

Mit der Verschiebung auf Juni kann der Lenkungskreis die Ergebnisse des Stresstests bewerten. So wird die Fahrplansimulation genannt, mit der die Bahn nachweisen muss, dass sie in der Spitzenstunde (7 bis 8 Uhr) statt heute 37 im Durchgangsbahnhof 49 Züge abfertigen kann. Für die 30 Prozent mehr Fahrten könnte weitere Infrastruktur nötig werden. Bahn-Chef Grube plädiert dafür, den Risikopuffer von 400 Millionen Euro zu belassen und Mehrkosten zusätzlich zu finanzieren.