Architektenzunft kritisiert den alleinigen Auftrag an Ingenhoven. Experten wollen Pläne diskutieren.
Stuttgart - Das Düsseldorfer Architekturbüro Christoph Ingenhoven plant und baut nicht nur den neuen Durchgangsbahnhof in der Landeshauptstadt. Es soll auch das Umfeld des Bahnhofs neu gestalten und die Anschlüsse von Park, Schiller- und Königstraße an das neue unterirdische Verkehrsbauwerk entwickeln. Der alleinige Auftrag an Ingenhoven hat die Architektenzunft im Städtebauausschuss alles andere als begeistert. Sie fordern eine „zweite, vielleicht dritte Meinung“, so der Architektur-Professor Franz Pesch.
Das Dach des Hauptbahnhofes mit seinen charakteristischen Lichtaugen ist eine Idee von Ingenhoven. Sein Büro gewann bereits 1997 den Wettbewerb für die Verkehrsstation. In den 15 Jahren bis heute sah es immer mal wieder so aus, als könnten die Pläne endgültig in Düsseldorfer Aktenschränken verstauben. Doch nun wird gebaut, den Autfrag für den Rohbau im Wert von 300 Millionen Euro hat sich vor wenigen Wochen die Stuttgarter Züblin AG gesichert.
„Der Schlossgarten bleibt das grüne Herz“
Über der Bahnhofshalle entsteht „der klar konturierte Straßburger Platz, der in die Parklandschaft des Schlossgartens integriert ist. Er verbindet den Kurt-Georg-Kiesinger-Platz und den Schlossgarten in der einen sowie den Bonatz-Bau und den auf den frei werdenden oberirdischen Gleisflächen entstehenden neuen Stadtteil in der anderen Richtung“, heißt es bei Züblin.
Ingenhoven formuliert etwas blumiger: „Der bestehende Bonatz-Bau und der Hauptbahnhof werden zur Keimzelle des Stadtentwicklungsprojekts Stuttgart 21 und Bindeglied von alter und neuer Stadt. Der Schlossgarten bleibt das grüne Herz. Der historische Bonatz-Bau wird zur Loggia mit Turm als Wahrzeichen.“
Die Lyrik reicht den Architekten im Ausschuss nicht. „Was wird aus dem gestutzten Bahnhof? Ein Relikt, ein Einkaufshaus oder ein kultureller Ort?“, fragt Pesch. Die Architekten haben in einer Arbeitsgruppe Ideen entwickelt und sehen den Aufrag an Ingenhoven, einen Masterplan zu schmieden, kritisch. Ein internationaler Wettbewerb wäre mehr nach ihrem Geschmack. „Man kommt am Wettbewerbssieger nicht vorbei“, verwies Baubürgermeister Matthias Hahn auf die Fakten. Ingenhoven habe ein Urheberrecht. „Das wollen wir ja nicht verletzten“, so Pesch“, aber man wolle eine zweite oder dritte Meinung hören. „Vielleicht kommen ja überraschende Einsichten.“ Nur einen Vorschlag erarbeiten zu lassen sei „sehr vereinfachend, man muss Alternativen diskutieren“, unterstützte Sebastian Zoeppritz seinen Berufskollegen. Wäre ein Workshop die Lösung? Er könne einem Workshop „sehr viel abgewinnen“, lenkte Hahn ein. Immerhin müsse ja bald „die Verbindung der Stadt zum Bahnhof gefunden werden“.
Das Dach des Hauptbahnhofes mit seinen charakteristischen Lichtaugen ist eine Idee von Ingenhoven. Sein Büro gewann bereits 1997 den Wettbewerb für die Verkehrsstation. In den 15 Jahren bis heute sah es immer mal wieder so aus, als könnten die Pläne endgültig in Düsseldorfer Aktenschränken verstauben. Doch nun wird gebaut, den Autfrag für den Rohbau im Wert von 300 Millionen Euro hat sich vor wenigen Wochen die Stuttgarter Züblin AG gesichert.
„Der Schlossgarten bleibt das grüne Herz“
Über der Bahnhofshalle entsteht „der klar konturierte Straßburger Platz, der in die Parklandschaft des Schlossgartens integriert ist. Er verbindet den Kurt-Georg-Kiesinger-Platz und den Schlossgarten in der einen sowie den Bonatz-Bau und den auf den frei werdenden oberirdischen Gleisflächen entstehenden neuen Stadtteil in der anderen Richtung“, heißt es bei Züblin.
Ingenhoven formuliert etwas blumiger: „Der bestehende Bonatz-Bau und der Hauptbahnhof werden zur Keimzelle des Stadtentwicklungsprojekts Stuttgart 21 und Bindeglied von alter und neuer Stadt. Der Schlossgarten bleibt das grüne Herz. Der historische Bonatz-Bau wird zur Loggia mit Turm als Wahrzeichen.“
Die Lyrik reicht den Architekten im Ausschuss nicht. „Was wird aus dem gestutzten Bahnhof? Ein Relikt, ein Einkaufshaus oder ein kultureller Ort?“, fragt Pesch. Die Architekten haben in einer Arbeitsgruppe Ideen entwickelt und sehen den Aufrag an Ingenhoven, einen Masterplan zu schmieden, kritisch. Ein internationaler Wettbewerb wäre mehr nach ihrem Geschmack. „Man kommt am Wettbewerbssieger nicht vorbei“, verwies Baubürgermeister Matthias Hahn auf die Fakten. Ingenhoven habe ein Urheberrecht. „Das wollen wir ja nicht verletzten“, so Pesch“, aber man wolle eine zweite oder dritte Meinung hören. „Vielleicht kommen ja überraschende Einsichten.“ Nur einen Vorschlag erarbeiten zu lassen sei „sehr vereinfachend, man muss Alternativen diskutieren“, unterstützte Sebastian Zoeppritz seinen Berufskollegen. Wäre ein Workshop die Lösung? Er könne einem Workshop „sehr viel abgewinnen“, lenkte Hahn ein. Immerhin müsse ja bald „die Verbindung der Stadt zum Bahnhof gefunden werden“.