Demonstration gegen das S-21-Urteil in Stuttgart Foto: dpa

Rund 1000 Menschen versammelten sich am Samstag, um sich dagegen auszusprechen, dass die oberirdischen Gleise nach der Fertigstellung des Tiefbahnhofs ohne Weiteres abgebaut werden können.

Stuttgart - Mit einer Samstagsdemonstration reagierte das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, das am Donnerstag fiel. Der Aufzug wurde laut Polizei vom Versammlungsleiter abgesagt, weil es am Nachmittag schwül warm war.

Nach Polizeiangaben kamen rund 1000 Menschen zur Kundgebung am Hauptbahnhof. „Wir brauchen einen Bahnhof, in dem die Züge wie bisher oben bleiben“, sagte der S-21-Gegner Egon Hopfenzitz und betonte, dass der Bahnhof unter Denkmalschutz stehe und auch deshalb erhalten bleiben solle. Unter dem Motto „Wut, Witz und Widerstand“ sprachen am Samstag unter anderem die Bahnprojekt-Gegner Volker Lösch, Joe Bauer und Herta Däubler-Gmelin zum Publikum.

Gegner befürchten Kapazitätsminderung

Viele Gegner befürchten, dass der achtgleisige Tiefbahnhof eine Kapazitätsminderung des 16-gleisigen Kopfbahnhofs darstellt. Laut des Bundesverwaltungsgerichts blieben aber alle Verbindungen vom und zum Hauptbahnhof erhalten. Auf den Plakaten der Gegner prangten auch am Samstag wieder die Worte „oben bleiben“.

Mit dem Urteil vom Donnerstag wird das aber immer unwahrscheinlicher. Dieses besagt nämlich, dass die Deutsche Bahn nicht dazu verpflichtet sei, nach Fertigstellung des Tiefbahnhofs die oberirdischen Gleise fortbestehen zu lassen oder gar anderen Bahnunternehmen zur Verfügung zu stellen.