Die Jury: Bahnvorstand Volker Kefer, Regionalpräsident Thomas Bopp und Tunnelbohrer-Weltmarktführer Martin Herrenknecht (v. re.) Foto: Leif Piechowski

Mit interaktiver Grafik - Die Tunnelbohrmaschine für den Fildertunnel wird ihren Weg Richtung Hauptbahnhof nicht namenlos antreten. Die Jury hat entschieden: Als Suse wird die Riesenfräse in den nächsten Jahren eines der Herzstücke des Bahnprojekts Stuttgart 21 graben.

Die Tunnelbohrmaschine für den Fildertunnel wird ihren Weg Richtung Hauptbahnhof nicht namenlos antreten. Die Jury hat entschieden: Als Suse wird die Riesenfräse in den nächsten Jahren eines der Herzstücke des Bahnprojekts Stuttgart 21 graben.

Stuttgart - Gestatten, Suse – 5700 PS stark, 2000 Tonnen schwer, 120 Meter lang. Die gewaltige Tunnelbohrmaschine, die von morgen an die zwei 9,5 Kilometer langen Röhren des Fildertunnel vom Flughafen aus zum neuen Hauptbahnhof gräbt, heißt Suse. Auf diesen Namen haben sich Bahn-Infrastrukturvorstand Volker Kefer, Regionalpräsident Thomas Bopp und Unternehmer Martin Herrenknecht am Montag am Rande des Forums Stuttgart 21 der Stuttgarter Nachrichten verständigt. Der Vorschlag Suse stammt von unserem Lesers Werner Hendrich aus Filderstadt.

Zahlreiche Leserinnen und Leser sind unserem Aufruf gefolgt und haben weit über 100 Namensvorschläge eingesandt. Vor allem die Begriffe Filder, Bohrer, Riese oder Wurm wurden dabei in zahlreichen Versionen kombiniert. Werner Hendrich hat sich von diesen zweifellos naheliegenden Überlegungen gelöst – und kam dabei auf nicht minder Naheliegendes: Suse steht bei ihm für „Stuttgart-Ulm schnell erreicht“. Dass sich im Namen der Bohrmaschine einer der Vorteile von Stuttgart 21 widerspiegelt, war ausschlaggebend für das Votum der Jury.

Es war am Montag eine Angelegenheit eher von Sekunden als von Minuten, bis die drei Juroren sich entschieden hatten. Der Fildertunnel sei maßgeblicher Teil der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Stuttgart und Ulm, sagte Bahn-Vorstand Volker Kefer zur Entscheidung der Jury. „Der Name Suse drückt genau das aus, deshalb hat uns dieser Vorschlag besonders überzeugt.“ Das gesamte Bahnprojekt, Stuttgart 21 und die Neubaustrecke ab Wendlingen, soll Stuttgart und Ulm per ICE über eine erheblich kürzere Fahrzeit verbinden – in 28 Minuten statt bisher in knapp eine Stunde.

Offiziell erhält die Tunnelbohrmaschine mit der Bezeichnung TBM S-738 ihren Namen am Donnerstag während der Taufe des Fildertunnels durch Tülay Schmid, Ehefrau des baden-württembergischen Wirtschafts- und Finanzministers Nils Schmid. Ein Namensschild wird am Bohrkopf montiert.

Es ist nicht das erste Mal, dass bei der Namensgebung für eine Tunnelbohrmaschine das Stilmittel des Akronyms verwendet wird, also die Kombination der Anfangsbuchstaben mehrere Wörter. Beim Bau des neuen Elbtunnels in Hamburg wurde die Riesenfräse auf den Namen Trude getauft, zusammengesetzt aus dem Halbsatz „Tief runter unter die Elbe“. Suse befindet sich also in bester Gesellschaft.