Foto: dpa

Die Stuttgart-21-Pläne der Bahn AG für den neuen Schienenanschluss des Landesflughafens am Filderbahnhof sind so schlecht, dass sie nicht umgesetzt werden sollten.

Stuttgart - Die Stuttgart-21-Pläne der Bahn AG für den neuen Schienenanschluss des Landesflughafens am Filderbahnhof sind so schlecht, dass sie nicht umgesetzt werden sollten. „Unsere abschließende Bewertung ist, dass wir den Bau dieser Infrastruktur nicht empfehlen können“, sagt der Gutachter Uwe Steinborn von der Technischen Uni Dresden. Steinborn hat seinen Abschlussbericht gestern an seinen Auftraggeber, die Stadt Leinfelden-Echterdingen gesandt. „Wir sehen uns durch das Gutachten gestützt, die erste Simulation unseres Gutachters von September war also so falsch nicht“, sagt die Erste Bürgermeisterin Eva Noller.

Steinborn hatte bereits im ersten Gutachten nachgewiesen, dass sich eine „labile Betriebsqualität“ ergebe, wenn Fern- und Regionalzüge der Gäubahn zusammen mit der S-Bahn auf deren Gleisen fahren und den Flughafenhalt gemeinsamen nutzen müssten. Dort stünde für die S-Bahn dann nur noch ein Gleis zur Verfügung. Verspätungen würden sich nicht nur bei der S-Bahn verschärfen und ins weitere Netz übertragen. Das System fahre „ohne jede Reserve“.

Bei der öffentlichen Erörterung der Pläne war es im September zum Eklat gekommen. Die Bahn musste einräumen, dem Gutachter veraltete Fahrplandaten geliefert zu haben. Auch bei der neuen Simulation seien „einige wenige Parameter unterschiedlich, die aber Wesentliches bewirken“, sagt Steinborn. Er hatte auch nachgewiesen, dass die Bahn Annahmen traf, die ihren eigenen Regelwerken krass widersprechen.

Kommenden Freitag steht ein Spitzentreffen der Stuttgart-21-Partner mit Bahn-Vorstand Volker Kefer an. Es soll entschieden werden, wie die Pläne verändert werden könnten und wer Änderungen bezahlt.