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Der Lenkungskreis für das Bahnprojekt hat über die neue Schienen-Infrastruktur beraten.

Stuttgart - Der Lenkungskreis für das Bahn-Projekt Stuttgart 21, dem Ministerpräsident Stefan Mappus, Bahn-Chef Rüdiger Grube und OB Wolfgang Schuster angehören, hat am Freitag zwei Stunden über die neue Schienen-Infrastruktur beraten.

Entschieden wurde, dass die Bahn AG den Bau eines bisher nicht vorgesehenen zweiten Gleises von der Schnellfahrstrecke an der A8 zum neuen Flughafen-Bahnhof untersucht. Der Tiefbahnhof, der Ausgänge auf der Messepiazza und beim Flughafen erhalten wird, wäre dann von beiden Seiten zweigleisig an die neue Strecke angebunden. Schweizer Gutachter im Auftrag des Landes hatten Schwachstellen der geplanten Infrastruktur gefunden. Neben dem Engpass am Flughafen gilt die eingleisige Anbindung der von Tübingen kommenden Gleise an die Hochgeschwindigkeitsstrecke in Wendlingen als kritisch. Ein zweites Gleis auch dort wird allerdings bisher weder vom Land noch von der Bahn gefordert.

Wird ein zweiter Fahrer nötig?

Problematisch ist auch der Betrieb der S-Bahn auf künftig nur noch einem Gleis im bestehenden Halt unter dem Flughafen. Das zweite Gleis wird vom Nah- und Fernverkehr aus Singen belegt werden. Um den Fahrplan einhalten zu können wäre laut Gutachtern für die S-Bahn am Flughafen ein zweiter Fahrer nötig, an der Endhaltestelle Filderstadt müsste ein zusätzlicher Zug vorgehalten werden.

Die zusätzlichen Kosten für das Zusatzgleis am Flughafen werden auf 35 Millionen Euro geschätzt. Stuttgart 21 mit neuem Haupt- und Flughafenbahnhof und Strecke bis Wendlingen soll 4,1 Milliarden Euro kosten. Die Baupartner haben darüber hinaus einen Risikotopf mit 400 Millionen Euro gebildet. Soll Geld aus diesem Topf fließen, muss dies einstimmig beschlossen werden.