Für den Bau des neuen Tiefbahnhofs kommt es immer wieder zu Änderungen. Foto: Martin Stollberg

Beim Bau des neuen Durchgangsbahnhofs kommt es zu diversen Umplanungen und baulichen Änderungen. Diese kosten zusätzlich Geld.

Stuttgart - Der Rohbau des neuen Stuttgarter Tiefbahnhofs hat sich gegenüber der Auftragsvergabe um inzwischen rund 40,6 Millionen Euro oder 12,5 Prozent verteuert. Grund sind so genannten Nachträge, die die Deutsche Bahn AG mit dem Bauunternehmen Züblin für zusätzliche Bauleistungen, Abbrucharbeiten oder Planungen geschlossen hat.

Der Rohbau für die achtgleisige Durchgangsstation beim Projekt Stuttgart 21 war 2010 mit 323,4 Millionen Euro angegeben worden. In dieser Woche wurden 364 Millionen Euro erreicht. Die S-21-Projektgesellschaft muss die Nachträge im Europäischen Amtsblatt veröffentlichen und für die Einzelarbeiten die voraussichtlichen Kosten angeben, so dass andere Firmen der Vergabe widersprechen und ein Angebot abgeben können. Dieser Fall sei bisher nicht eingetreten, so ein Projektsprecher. Bei unklaren Mehrkosten gibt die Bahn zunächst einen Euro an. Der in diesem Monat erfolgte Sprung von 350 auf 364 Millionen Euro Rohbaukosten liege an der Aktualisierung früherer Ein-Euro-Werte.

Im August bisher 16 Änderungen

Im August hat die Projektgesellschaft für Stuttgart 21 bisher 16 Änderungen bekannt gegeben. Dazu zählen zum Beispiel Planungen für eine größere Grundwasserabsenkung im Bereich der S-Bahn, eine grundlegende Änderung der Tragwerkskonstruktion wegen einer „hochgradigen Überlastung“ eines bestehenden Bauteils im Bereich des S-Bahn-Tunnels und die Verfüllung nicht erwarteter Hohlräume mit Beton.

Die Gesamtzahl der Nachträge für den Tiefbahnhof, die von der S-21 Projektgesellschaft auf Nachfrage nicht genannt wird, sei „in einem völlig üblichen Rahmen“, so ein Projektsprecher. Auch die Kostenerhöhung liege „angesichts der Komplexität des Vorhabens im Rahmen“. Zum Anteil der Rohbau- an den Gesamtkosten äußere man sich nicht. Für den Tiefbahnhof soll im September der Grundstein gelegt werden. Der Termin sei in der Endabstimmung mit dem Vorstandsbüro der Bahn, ein Vorstand oder der Vorsitzende Rüdiger Grube werden teilnehmen, so der Sprecher.