Am Nordflügel des Stuttgarter Bahnhofs wird nach einer Pause nun weitergebaut. Foto: dpa

EnBW baut im Bereich des Nordflügels weiter. Auch im Schlossgarten wird weitergebuddelt.

Stuttgart - Die Bahn setzt die vorbereitenden Bauarbeiten an dem umstrittenen Projekt „Stuttgart 21“ am kommenden Montag fort. Wie das Kommunikationsbüro am Freitag mitteilte, beginnt der Energieversorger EnBW an diesem Tag mit der Einrichtung einer Baustelle im Bereich des Kurt-Georg-Kiesinger-Platzes am Nordflügel, um eine 220 Meter lange Starkstrom-Kabeltrasse zu verlegen und damit Platz für das später in diesem Bereich entstehende Technikgebäude zu schaffen. Die sogenannten Parkschützer kündigten Proteste an.

Die eigentlichen Tiefbauarbeiten sollen voraussichtlich am Dienstag auf dem eingezäunten Baufeld der Bahn am Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs beginnen. Eine Sprecherin des Bahnprojekts machte deutlich, dass für diesen Teil der Bauarbeiten keine Baumfällungen oder -verpflanzungen notwendig seien.

Auch im Schlossgarten wird weitergebaut

Am Montag soll zudem in der Jägerstraße im nördlichen Bereich des Bahnhofs eine Masspegelstelle für das Grundwassermanagement eingerichtet werden. Weitere zwei bis drei Messpegelstellen werden auf dem Kurt-Georg-Kiesinger-Platz installiert, das Bohrgerät wird voraussichtlich Ende nächster Woche aufgestellt.

Im Schlossgarten, wo es am 30. September 2010 zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen war, sollen die Vorarbeiten in der kommenden Woche ebenfalls weitergehen. So sollen auf der Baustelle, die während des Schlichtungsverfahrens von Heiner Geißler weitgehend brach lag, Geräte werden aufgestellt sowie Materialien angeliefert werden.

Aktivisten proben den Ernstfall

Eine Sprecherin der Parkschützer kündigte für Montag und Dienstag Protestaktionen vor dem Nordflügel an: Es werde ein "Blockiererfrühstück" geben.

Am Freitag probten Aktivisten bereits den Ernstfall. Mehrere Demonstranten ketteten sich dabei für etwa eine Stunde symbolisch an Bäume an. Sprecherin Carola Eckstein kündigte an, dass es zu realen Blockaden kommen werde, wenn die Bahn in den kommenden Tagen Bäume fälle. Wegen der Protestaktionen habe die Bahn die geplanten Baumfällarbeiten im Dezember schon einmal verschieben müssen. Die Parkschützer wollten diesen Erfolg wiederholen.