Stück für Stück wurde die Trauerweide abgetragen Foto: Martin Braun

25 Menschen haben am Donnerstag am Bahnhof Feuerbach gegen die Fällung einer Trauerweide protestiert. Der markante Baum musste den Bauarbeiten für den Tiefbahnhof Stuttgart 21 weichen.

Stuttgart - Die Trauerweide am Bahnhof Feuerbach ist am Donnerstagvormittag wegen der Bauarbeiten zu dem Bahnprojekt Stuttgart 21 gefällt worden. Nachdem die Deutsche Bahn am Dienstag bestätigt hatte, dass der markante Baum einer Baustelleneinrichtungsfläche bis spätestens zum Frühjahr weichen muss, ging es plötzlich ganz schnell. „Als klar war, dass die Fällung des Baumes trotz unserer Bemühungen nicht zu verhindern war, galt es nun, mit der Baustelle voran zu kommen“, erklärte Jörg Hamann, Sprecher des Bahnprojekts S 21, die rasche Fällung.

Etwa 25 Personen hatten von 7 Uhr an vor dem Bahnhof protestiert. Zwei Männer waren auf den Baum gestiegen, einer der beiden kletterte jedoch nach Aufforderung durch die Polizei wieder herunter. Ein 60 Jahre alter Mann wurde gegen 10 Uhr von Polizisten vom Baum geholt.

Vor zwei Jahren hatte die Bahn noch verkündet, dass die etwa 80 Jahre alte Weide von den S-21-Arbeiten nicht betroffen sei. Ein geändertes Bauphasenkonzept hat nun jedoch die Fällung nötig gemacht. Kritik an den Plänen gab es unter anderem von Parkschützern, Bezirksbeiräten und Garten-, Friedhofs- und Forstamt. „Wir erkennen an, dass sich die Bahn in den letzten Wochen bemüht hat, eine Ausweichfläche für ihre Baustelleneinrichtung zu finden“, äußerte sich Andreas G. Winter, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Dennoch bliebe großes Unverständnis, weswegen nicht auf vorgeschlagene Alternativen der Stadt eingegangen wurde. Dem widersprach Hamann: „Die Alternativen wurden geprüft, doch der Baum wäre nicht zu retten gewesen.“ So sei es zwar möglich, den Hochbaukran in einem engen Radius um den Baum aufzustellen, doch die Wurzeln wären dennoch zu stark beschädigt worden.

Die Bahn bietet den Feuerbachern nun eine neun Meter große Ersatz-Weide an.