Bestätigt sieht sich Dietrich durch eine Emnid-Umfrage, nach der 62 Prozent der Baden-Württemberger den Weiterbau von S 21 und nur 26 Prozent einen Stopp wollen. Foto: dpa

Nach den Debatten um das Projekt Stuttgart 21 in den vergangenen Tagen will die Bahn nun wieder den Blick auf die Chancen lenken und nicht nur die Risiken sehen.

Stuttgart - Nach den Debatten um das Projekt Stuttgart 21 in den vergangenen Tagen will die Bahn nun wieder den Blick auf die Chancen lenken und nicht nur die Risiken sehen. Baden-Württemberg sei ein Land, das seit Jahrzehnten nicht davon lebe, den Status quo zu zementieren, sondern vielmehr von seinem Ruf, die Welt durch Innovation und Ingenieurkunst zu bereichern, sagte Projektsprecher Wolfgang Dietrich am Samstag laut einer Mitteilung. Dies müsse auch und gerade durch Großprojekte wie Stuttgart 21 sichtbar werden, um die Spitzenposition des Landes auch in Zukunft zu halten.

Bestätigt sieht sich Dietrich durch eine Emnid-Umfrage, nach der 62 Prozent der Baden-Württemberger den Weiterbau von S 21 und nur 26 Prozent einen Stopp wollen. „Das Votum der Bürger ist eindeutig. Das freut mich umso mehr, als dass die Nachrichten der vergangenen Tage, die auch von interessierten Kreisen befeuert worden sind, nicht dazu beigetragen haben, den Glauben an dieses Projekt zu stärken“, sagte Dietrich. „Offenbar haben die Bürger in Baden-Württemberg ein gutes Gespür dafür, was für ihr Land zukunftsweisend und wichtig ist.“

Dietrich wertete das Umfrageergebnis als „Appell an alle, die jetzt an den anstehenden Entscheidungen beteiligt sind, den Bürgerwillen umzusetzen“. Die Bürgermeinung sei ein Signal an die Projektpartner, auf Augenhöhe mit der Bahn am Verhandlungstisch in aller Sachlichkeit über die Risiken und Kosten bei S 21 zu reden, um gerade Situationen wie beim Hauptstadtflughafen zu vermeiden.

Die am Freitag bekanntgewordenen Zahlen der im Auftrag des Fernsehsenders N24 ausgeführten Umfrage zeigen bundesweit allerdings ein anderes Bild: Nur 48 Prozent der rund 1000 Befragten stimmten für einen Weiterbau, 37 Prozent dagegen.