Baumfällarbeiten an der Ehmannstraße in Stuttgart-Nord: Um Platz für den Tunnel unter dem Rosensteinpark zu schaffen, hatte die Bahn am 6. November 2012 dort mit den Baumfällarbeiten begonnen. Jetzt gab die Bahn bekannt, dass sie das geplante Fällen der Bäumen am Rande des Rosensteinparks bis zum Herbst verschiebt. Foto: www.7aktuell.de

Die Bahn will sich mit Experten zum Thema Artenschutz austauschen und verschiebt daher die Baumfällarbeiten am Rande des Stuttgarter Rosensteinparks im Rahmen des Bahnprojekts Stuttgart 21.

Stuttgart - Die Bahn verschiebt das geplante Fällen von Bäumen am Rande des Stuttgarter Rosensteinparks bis zum Herbst. Die Zeit solle genutzt werden, damit Experten sich mit dem Thema Artenschutz ausführlich auseinandersetzen könnten, teilte Projektsprecher Wolfgang Dietrich am Freitag mit. Damit unterstreiche das Unternehmen, wie ernst es das Thema Natur- und Artenschutz gerade auch beim Bahnprojekt Stuttgart-Ulm nehme. Die Bahn werde Fachleute einladen, um ausführlich über Maßnahmen zur Sicherung und Erhalt einer Juchtenkäferpopulation in diesem Bereich zu sprechen. Damit bleiben zunächst 80 bis 100 Bäume stehen, die ansonsten spätestens Ende Februar - vor Beginn der Vegetationsperiode - hätten gefällt werden sollen.

Neben Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte zuletzt der neue Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn (beide Grüne) gefordert, die Bahn solle angesichts neuer Fragezeichen hinter dem umstrittenen Milliardenprojekt keine vollendeten Tatsachen schaffen. Deren Forderungen hätten nichts mit der aktuellen Entscheidung der Bahn zu tun, betonte ein Bahn-Sprecher. „Die Bahn wird bauen, sobald wir das Baurecht haben. Wir werden das Baurecht nutzen“, sagte ein Sprecher weiter. Es liege der Bahn aber sehr viel daran, möglichst umfassend den Artenschutz zu berücksichtigen.