Auf der Stuttgart-21-Baustelle gibt es Verzögerungen Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Die Bahn ist mit der Betonierung der ersten Bodenplatte in Verzug – sie sollte bereits im September gegossen werden, doch es fehlen statische Nachweise. Die ersten Stützen sollen nun bis Mitte 2016 stehen – statt bisher geplant bis Jahresende.

Stuttgart - Die Deutsche Bahn kann den Bau des beim Projekt Stuttgart 21 geplanten Tiefbahnhofs im Stuttgarter Schlossgarten zurzeit nur mit angezogener Handbremse vorantreiben. Dem Schienenkonzern fehlt laut „Stuttgarter Nachrichten“ die nötige Freigabe für das Betonieren der ersten Bodenplatte. Laut der Genehmigungsbehörde Eisenbahn-Bundesamt sei die Bahn „grundsätzlich verpflichtet, eisenbahnspezifische Baubestimmungen einzuhalten.“ Dazu, so die Bonner Behörde, „gehört auch immer der Nachweis der Standsicherheit“. Dieser fehlt.

Das Stuttgart-21-Projektbüro hatte im August 2014 den Bahnhofsbau offiziell gestartet und wollte im September 2015 die erste, 2,50 Meter starke Bodenplatte gieße. Bis Jahresende sollte die erste, charakteristische Stütze für das Dach des Tiefbahnhofs stehen.

Verzögerung um ein halbes Jahr

Dieser Zeitplan ist offensichtlich nicht mehr haltbar. Der Bahn fehlten entsprechende Freigaben, so das Eisenbahn-Bundesamt (Eba) auf Nachfrage. Unter anderem müsse die Bahn „noch statische Nachweise erbringen“, so die Bonner Behörde gegenüber den „Stuttgarter Nachrichten“. Für die Einbringung der Bodenplatten fehlten „notwendige statische Nachweise“. Grundsätzlich müsse die Standsicherheit immer nachgewiesen werden, „unabhängig von der Tragfähigkeit des Bodens im Einzelfall“, so die Prüfbehörde.

Die Stützen, die die Last des Bahnhofsdachs abtragen, wiegen 1000 Tonnen. Im Schlossgarten musste die Bahn in der ersten Baugrube auf einer Teilfläche einen Bodenaustausch vornehmen. Die erste Stütze soll nun bis zur Jahresmitte 2016 stehen. Ob die halbjährige Verzögerung den von der Bahn mit Ende 2021 angegebenen Fertigstellungstermin gefährdet ist unklar.