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Am ersten Tag wurden rund 70 Aufkleber gegen Stuttgart 21 beseitigt und abgegeben.

Stuttgart - Die „Abkratzprämie“, die CDU-Stadtrat Dieter Wahl und SPD-Altstadtrat Rainer Kußmaul für die Beseitigung von Aufklebern gegen Stuttgart21 ausgelobt haben, erreicht offenbar die erhoffte Wirkung.

Bereits am Mittwoch, dem ersten Tag nach dem Start der Aktion, sind bei der CDU und der SPD im Rathaus bis zum Nachmittag rund 70 abgekratzte Aufkleber abgegeben worden. Auch am Donnerstag kamen wieder Bürger, die Beutestücke ablieferten und von Wahl und Kußmaul mit 20 Cent pro Aufkleber belohnt werden. Die beiden Kommunalpolitiker wollen damit erreichen, dass ein Teil der Aufkleber verschwindet, die von Stuttgart-21-Gegnern illegal auf Schilder, Masten und Schaltkästen im Stadtgebiet geklebt wurden.

Die Menschen, die die Aufkleber abliefern, seien bunt gemischt, hieß es bei CDU und SPD. Bei den Sozialdemokraten wurde allerdings beobachtet, dass unterhalb der mittleren Altersgruppen eher weniger Bereitschaft zur Beseitigung der Aufkleber zu herrschen scheine.

Dieter Wahl, einer der beiden Initiatoren, zeigte sich zum Auftakt der Aktion zufrieden mit der Resonanz. In den E-Mails, in denen Kommentare zur Abkratzprämie abgegeben wurden, wurde ihm auch der Vorwurf gemacht, er rufe zu Sachbeschädigungen auf. Es könne nämlich passieren, dass Aufkleber auch von privaten Gegenständen abgekratzt würden. „Darum geht es aber nicht“, sagt Wahl, „wir wollen die illegal im öffentlichen Raum geklebten Aufkleber beseitigen.“