Die Demonstrationen in der Stuttgarter Innenstadt. Foto: Andreas Rosar

Die Stuttgart-21-Gegner hielten am Wochenende die Polizei auf Trab. Montag geht's weiter.

Stuttgart - Freitagabend, kurz nach 20 Uhr, rollt der Bagger an. Bauzäune werden aufgestellt. Nur Minuten später geht der Alarm der Mahnwache per E-Mail und SMS an tausende Park- und Bahnhofsschützer. Schnell sind laut Polizei rund 700 da, um gegen den Abriss erster Teile des historischen Hauptbahnhofs für das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 zu protestieren. Am nächsten Abend kommen nach Polizeiangaben rund 2000 Demonstranten. Trotz kleinerer Zwischenfälle bleibt es im Großen und Ganzen friedlich.

Freitag, 21.30 Uhr: „Wir sind das Volk!“, skandiert die Masse, oder „Wessen Zukunft? Unsere Zukunft! Wessen Bahnhof? Unser Bahnhof! Wessen Geld? Unser Geld!“. Mit ausgedienten WM-Vuvuzelas und Trillerpfeifen machen die Protestler ihrem Ärger Luft. Sie schwenken Fahnen und blockieren Straßen. Einige setzen sich vor den Nordeingang. Polizisten tragen sie weg. Insgesamt sichern rund 150 Beamte Baustelle und Kreuzungen.

"Wir sind schon überrumpelt worden"

„Wir sind schon überrumpelt worden“, räumt Fritz Mielert, Sprecher der Parkschützer, ein. Die Gegner verlangen den „sofortigen Abbruch aller Arbeiten“, manche fordern den Rücktritt des Stuttgart Oberbürgermeisters Wolfgang Schuster (CDU). Später werden einige Demonstranten vorläufig festgenommen.