In etwa zehn Metern Höhe entrollt der Aktivist ein Banner gegen das Bahnprojekt. Foto: Andreas Rosar

Auf der S-21-Baustelle am Rosensteinpark kommt es am Dienstagmorgen zu einem Polizeieinsatz. Ein Mann klettert in einen Baum. Zunächst weigert er sich wieder herunterzusteigen.

Stuttgart - Gegen 11 Uhr hat ein SEK der Polizei einen Aktivisten aus einem Baum geholt, den er mehrere Stunden lang besetzt hatte. Der Kletterer war am Dienstagmorgen etwa zehn Meter hoch auf den Baum gestiegen, der am Rand des Rosensteinparks steht, und hatte ihn besetzt. Oben angekommen rollte er ein Transparent zum Protest gegen Stuttgart 21 aus. Dem Mann dräue nun eine Anzeige wegen versuchter Nötigung, sagte ein Polizeisprecher nach dem Ende des Einsatzes

In dem Bereich lässt die Bahn zurzeit Bäume fällen, um eine weitere Baustelle für das Projekt Stuttgart 21 einzurichten. Der Mann hielt von 7 Uhr an bei eisiger Kälte im Baum aus. Auf Twitter melden Projektgegner, die Arbeiten hätten wegen der Aktion geruht.

Die zehn wichtigsten Fakten zu Stuttgart 21 sehen Sie im Video:

Am Montag rufen Gegner zu weiteren Protesten auf

Die Gegner protestierten gegen die Fällung von mehr als 100 Bäumen und Gehölzen am Hang unterhalb des Schlosses Rosenstein und oberhalb der Neckartalstraße. Dort soll zum einen eine Baustellenstraße entstehen und zum anderen die Baustelle für die Tunnelmündungen der S-Bahn- und der Fernbahngleise zum Tiefbahnhof in der Stadtmitte eingerichtet werden. Am Montagabend kursierten Aufrufe im Netz, die Gegner zu einem weiteren Treffen am Bauzaun aufforderten.

Die Projektgesellschaft hatte am Montagmorgen die Erlaubnis von der Stadt erhalten, die Fußwege dort zu sperren, um mit den Fällarbeiten beginnen zu können. Bei Beginn der Arbeiten am Montag hatte sich der Protest in Grenzen gehalten. Nur einzelne Gegner und Kritiker beäugten das Vorgehen am Bauzaun.